Tabu - Lieblingskind

Wenn Eltern ein Lieblingskind haben © Africa Studio - AdobeStock.com

Wie wissenschaftliche Studien beweisen konnten, gibt es in den meisten Familien ein Lieblingskind. Auch wenn es sich nur die wenigsten Eltern tatsächlich selbst eingestehen möchten, fühlen sie sich einem Kind unter Umständen näher und haben einen besseren Zugang zu ihm. Was sollten Eltern tun, wenn man ein Kind am liebsten mag?

Was, wenn Mutter oder Vater ein Lieblingskind haben?

Vielleicht mag man eines seiner Kinder mehr, weil es einem selbst besonders ähnlich ist, weil es eine besonders tolle Entwicklungsphase durchläuft oder weil es selbst einfach deutlich mehr Zuneigung zeigt. Es gibt völlig unterschiedliche Gründe dafür, dass ein Kind zum Lieblingskind werden kann und im Grunde ist das auch nicht schlimm. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ein temporäres Ungleichgewicht, was sich mit der Zeit beliebig verändern kann. Solche Situationen kommen also nur phasenweise vor: Während heute der Sohn das Lieblingskind ist, kann es schon morgen wieder die Tochter sein.

Hält dieses Ungleichgewicht allerdings an, kann das Kind jedoch die Ungleichheit deutlich bemerken, was für sein weiteres Leben negative Folgen haben kann. Was dann hilft? Als Elternteil sollte man sich genau überlegen, ob eine solche Situation zutrifft. Haben wir tatsächlich ein Lieblingskind, müssen wir bewusst gegen diese Situation ansteuern.


Warum haben Eltern Lieblingskinder?

Es gibt zahlreiche Klischees, die diesbezüglich weit verbreitet sind. Viele sind etwa der Meinung, dass das Nesthäckchen immer Vorteile bei den Eltern geniesst. Mittlerweile weiss man jedoch, dass dies weniger mit der Position der Geschwister zu tun hat, als vielmehr mit den jeweiligen Charaktereigenschaften der Kinder. Passt ein Kind zum Beispiel ideal in die familiäre Norm, wird es oft bevorzugt. Welches Merkmal ein Kind jedoch genau zum Lieblingskind macht, kommt letzten Endes immer auf die elterlichen Ansichten an. Erfüllt ein Kind die eigenen Erwartungen nur unzureichend, kann es schnell passieren, dass wir es automatisch vernachlässigen. Sind Mutter und Vater z.B. sportlich, das Kind fühlt sich aber zur Musik viel mehr hingezogen, fehlen gemeinsame Interessen und es kann sogar sein, dass die Eltern nicht mal bemerken, dass das eigene Kind eine musikalische Ader hat.

Welche Auswirkungen kann eine Ungleichstellung haben?

Solche Situationen haben nicht nur auf das benachteiligte Kind negative Auswirkungen, sondern auch auf das Lieblingskind, denn oft fühlt sich ein solches Kind für die eigenen Eltern verantwortlich. Sie können sich schlecht abgrenzen und stehen unter ständigem Druck, die Erwartungen der Eltern erfüllen zu müssen. Wie genau sich solche Ungleichstellungen auf die Kinder auswirken, kommt natürlich in erster Linie auf die Kinder selbst an. Einige reagieren sehr sensibel, während andere dem Ganzen robust entgegenblicken.

UMFRAGE: Kennst du eine ähnliche Situation aus deinem Familienalltag? Jetzt mal ganz ehrlich: Hast du ein Lieblingskind? Wir freuen uns über deinen Kommentar im Kommentarfeld.

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