Achtung Reizüberflutung

Reizüberflutung bei Kindern vermeiden © Sven Bähren - AdobeStock.com

Zu viel Lärm, zu hoher Medienkonsum und zu viele geplante Aktivitäten in der Freizeit können Mädchen und Buben stressen. Reizüberflutung macht die Kleinen aufgedreht oder übermüdet. Die vielen Eindrücke, denen Erwachsene jeden Tag ausgesetzt sind, können Kinder überfordern. Ihr Gehirn kann Unwichtiges noch nicht ausblenden.

Soforthilfe, wenn dem Kind alles zu viel wird

Bunte Autos und Lastwagen draussen, der Strassenlärm, die Musik des Radios und ältere Geschwister die streiten und vielleicht eine Grossmutter die ständig auf das Kleine einredet - Kinder nehmen alles auf. Den ganzen Tag sind die Kleinen mit Sinneseindrücken konfrontiert. Ob sich dein Kind überfordert fühlt, merkst du daran, wenn es plötzlich weint, wütend oder zappelig und unkonzentriert wird oder nur schlecht einschlafen kann.

Nimm dein Kind bei Reizüberflutung aus dem Geschehen heraus und sorge für Ruhe. Es kann helfen, wenn du dich mit deinem Kind in eine stille, gemütliche Ecke zurückziehst und ihm eine ruhige Geschichte erzählst. Oder wenn du mit ihm Mandalas ausmalst oder sonst etwas zeichnest, ohne dass der Fernseher oder Radio im Hintergrund läuft.

Zu Hause können auch ein kleines Schläfchen oder ein warmes Getränk für Entspannung sorgen. Fernseher oder Tablet eignen sich nicht zum Beruhigen, denn hier strömen noch mehr Reize auf Kinder ein. Probiere aus, was dein Kind gerne macht und wie es am besten zur Ruhe kommt.


Reizüberflutung: Umgang mit hochsensiblen Kindern

Für hochsensible Kinder erscheint alles noch anstrengender. Sie empfinden Menschenmengen vielleicht als Qual und haben ein besonderes Gespür für Stimmungen, wie die Forscherin Elaine Aron beschreibt. Die Kinder filtern noch weniger als andere und können sich wenig gegen das Übermass an Eindrücken wehren. Wird dies nicht beachtet, reagieren die Kinder mit Kopf- oder Bauchschmerzen, ziehen sich zurück oder werden aggressiv. Hochsensible Kinder fordern viel Nähe von ihren Eltern ein. Diesen Kindern helfen Kinderzimmer, in denen sich wenig Spielzeug befindet und wo alles seinen festen Platz hat. Meide zu viele Unternehmungen in der Freizeit und setze auf spielerische Bewegung in der Natur. Ältere Kinder profitieren von Entspannungsübungen, wie dem autogenen Training. Bringe Struktur in den Alltag und verzichte auf zu viel Spontanität.

Einfaches Spielzeug wählen

Der Reizüberflutung entgegen wirkst du mit Spielzeug, das viele Möglichkeiten offen lässt. Du benötigst kein ausgeklügeltes Entdeckungs- und Spielprogramm. Schon das Sammeln von Steinen kann das Kind auf eigene Ideen bringen, etwa Muster mit den Steinen zu legen. Rege dein Kind zu solchen Spielen an. Das intensive Beschäftigen mit solchen einfachen Materialien bringt die Kleinen innerlich zur Ruhe und fördert ihre Kreativität.

Fazit - Ruhe gönnen, aber nicht in Watte packen

Wenn es Kindern zu viel wird, dann brauchen sie Ruhe. Gestatte den Rückzug und gib deinem Kind durch deine Nähe ein sicheres Gefühl. Ganz besonders gilt das für hochsensible Kinder, die intensiv auf Reize und Stimmungen reagieren. Halte aber nicht alles von deinem Kind fern, denn eine Balance zwischen Ruhe und neuen Eindrücken regt das kindliche Lernen an.

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