10 Fragen, die besser sind als "Wie war dein Tag?"

10 Fragen, die besser sind als "Wie war dein Tag?" © Leonid - fotolia.com

Die eine Frage, die alle Kinder zum Sprechen bringt, gibt es nicht. Kinder sind Individuen und jedes reagiert anders. Es ist nicht die Frage an sich, die sie dazu bringt, ihren Alltag mit den Eltern zu teilen. Es kommt auf die gesamte Situation während des Gesprächs an. Wichtig ist das Gefühl, dass die Eltern sich für das Erlebte interessieren und es nicht um Erziehung geht.

Ein gutes Gespräch braucht Zeit

Dein Kind braucht Zeit, um Erlebnisse zu verarbeiten. Überfalle es nicht an der Tür mit der Frage nach dem Tag. Kinder, aus denen sofort nach deiner Ankunft sämtliche Informationen über die Erlebnisse des Tages hervorsprudeln, haben deine Fragen nicht nötig. Solche, die mir einem knappen 'gut' antworten, brauchen vielleicht einfach mehr Zeit. Gib deinem Kind die Gelegenheit, sich an die schöne oder weniger schöne Szene am Morgen zu erinnern. Schaffe vor allem eine Atmosphäre, in der es sich wohlfühlt und konzentriere dich auf das Gespräch. Auch Erwachsene schütten nicht gerne ihr Herz aus, während der Gesprächspartner ständig mit anderen, scheinbar wichtigeren Angelegenheiten beschäftigt ist. Aber auch übertriebene Aufmerksamkeit sollte vermieden werden, um nicht den Eindruck eines Verhörs zu erwecken. Die entspannteste Gelegenheit über den Tag zu sprechen, ist oft beim gemeinsamen Essen oder abends beim Zubettgehen.


Einzelheiten statt Gemeinplätze

Die Frage 'Wie war dein Tag?' ist ein Rundumschlag. Gerade kleine Kinder sind damit überfordert. Themen, die dein Kind interessieren, bringen das Gespräch in Fluss und du wirst auch andere Dinge erfahren. Frag also nach Einzelheiten. Wie kam dein Znüni, das du dabei hattest, bei den anderen Kindern an? Welches Instrument durftest du während der Musikstunde spielen? Neben wem bist du im Kindergarten gesessen? Welches Spiel hat dir heute besonders gut gefallen? Hat der Lieblingslehrer des Kindes wieder eine witzige Geschichte erzählt? Was fandest du heute doof? Sicher fallen dir noch viele solcher Fragen ein. Du solltest darauf achten, keine Antworten vorzugeben. Dein Kind braucht die Möglichkeit seine eigenen Gedanken zu formulieren, auch wenn es ein bisschen länger dauert. Vergiss nicht, dass ein Gespräch keine Einbahnstrasse ist. Berichte auch von deinem Tag. Gemeinsam über ein lustiges Erlebnis mit deinen Kollegen zu lachen, kann das Eis brechen. Vielleicht erzählst du aus deiner Kindheit und fragst nach, wie solche Angelegenheiten heute geregelt werden. Wenn du eine konkrete Vermutung hast, dass es Probleme gibt, besorge ein passendes Kinderbuch. Bei der abendlichen Vorlesestunde kann das Problem ganz allgemein besprochen werden und du fragst nach den Erfahrungen deines Kindes.

Führe Gespräche, keine Fragestunden

Eltern tendieren dazu, viele Fragen zu stellen. Auch mit Kleinkindern sollte auf eine ausgewogene Gesprächskultur geachtet werden. Auf diese natürliche Weise gelingt Erziehung von ganz allein. Konzentriere dich also nicht auf die Frage 'Wie war dein Tag?' Bleib im Gespräch mit deinem Kind und erwarte nicht, dass es auf Knopfdruck alle seine Gedanken mit dir teilt. Das kommt nach und nach, vielleicht erst abends beim Zubettgehen. Deine Aufgabe ist es, mit einer interessierten und liebevollen Atmosphäre die Tür offen zu halten.

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