Dinge, die du bei einer Trennung nicht tun solltest

Scheidungskinder: Wie geht eine Scheidung im Guten? © mizina - AdobeStock.com

In der Schweiz sind jährlich fast 12‘000 Kinder von der Scheidung ihrer Elternteile betroffen. Mädchen und Jungs von nicht verheirateten Paaren sind hierbei nicht berücksichtigt. Kinderseelen leiden oft unter der neuen Lebenslage innerhalb der Familie. Streitigkeiten der Eltern führen sich oftmals nach der Trennung fort. Doch genau das erschwert es Kindern, mit der neuen Situation zurechtzukommen.


10 Dinge, die du deinem Kind zuliebe vermeiden solltest

  1. Stelle dein Kind nicht plötzlich vor vollendete Tatsachen. Kinder haben ein sensibles Gespür für Stimmungen zwischen den Eltern. Sprich mit deinem Kind vorher über eventuelle Veränderungen innerhalb der Familie.

  2. Rede vor deinem Kind niemals schlecht über deinen Partner. Kinder leiden sehr darunter, wenn ein Elternteil negativ über den anderen spricht. Dein Kind ist nicht der richtige Ansprechpartner dafür. Es muss selbst erst einmal mit der Situation zurechtkommen.

  3. Vermeide Streit vor den Augen und Ohren deines Kindes. Die Verlustangst ist durch die Trennung bereits präsent. Durch weitere Streitigkeiten wird diese Angst nur noch grösser.

  4. Eltern sollten nicht um die Liebe des Kindes wetteifern. Es geht nicht darum, wer ihm die bessere Zeit beschert oder die tollsten Dinge erlebt. Wichtig ist, dass Kinder in einem sicheren Familienumfeld aufwachsen. Insbesondere nach einem Bruch der Elternteile spielt dies eine wichtige Rolle, damit sich deine Tochter oder dein Sohn schnell an die neue Lebenssituation gewöhnen kann und sicher ist, dass es von beiden Elternteilen gleichermassen unterstützt wird.

  5. Unterschätze das Leiden deines Kindes nicht. Wenn sich die Familiensituation plötzlich drastisch ändert, kann sich das unterschiedlich auf Kinder auswirken. Einige lassen ihren Gefühlen freien Lauf, andere wiederum tragen einen innerlich schmerzlichen Kampf aus. Sprich mit deinem Nachwuchs darüber und gib ihm Sicherheit, dass beide Elternteile Verständnis für seine Gefühle haben.

  6. Es ist wichtig, sich unbedingt an die vereinbarten Besuchstermine zu halten. Werden vereinbarte Treffen oft abgesagt, ist das jedes Mal eine grosse Enttäuschung für die Kinderseele. Regelmässige Besuche sind ebenso wichtig, wie ein strukturierter Alltag.

  7. Verschweige nicht den Grund für die Trennung. Du hilfst deinem Kind, indem du ihm erklärst, warum ihr euch getrennt habt. Dabei ist es nicht nötig, jeden Streit zu rechtfertigen. Es geht darum, dass das Kind versteht, warum eine Trennung für die Familie die bessere Lösung ist. Bleibe dabei immer neutral.

  8. Ziehe deinen Kind nicht auf deine Seite. Es möchte beiden Elternteilen loyal gegenüber sein. Doch wenn der Nachwuchs zwischen die Fronten gerät, meint es möglicherweise, sich zwischen den Eltern entscheiden zu müssen. Erspare deinem Kind diese innerliche Zerrissenheit, indem es nicht zum Spielball der Elternteile wird.

  9. Nutze deine Tochter oder deinen Sohn nicht als Druckmittel, um deine Interessen durchzusetzen. Dass solch ein Verhalten indiskutabel ist, sollte sich von selbst verstehen. Es gibt viele brisante Streitthemen, wie Unterhaltszahlungen oder Ähnliches. Doch der Nachwuchs sollte nicht dafür büssen müssen, dass es deswegen einen Elternteil nicht sehen darf.

  10. Auf keinen Fall darf dein Kind das Gefühl haben, es sei Grund für die Situation. Wenn es nicht über die Umstände der Trennung aufgeklärt wird, quält es sich vielleicht mit Schuldgefühlen. Umso wichtiger ist es, mit deinem Nachwuchs über die Gründe zu reden.

Kinderseelen sind sehr zerbrechlich. Eine Trennung ist manchmal nicht vermeidbar um die Harmonie innerhalb der Familie wieder herzustellen. Egal, aus welchen Gründen eine Partnerschaft zerbricht, sollten diese niemals auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Deine Tochter oder dein Sohn wird dir dein faires Verhalten irgendwann danken und du hilfst deinem Nachwuchs, sich schnell in die neue Lebenssituation einzufinden.

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