Fussfehlstellungen bei Kindern

Fussfehlstellungen bei Kindern © Andriy Medvediuk / AdobeStock.com

Die allermeisten Kinder kommen mit gesunden Füssen zur Welt. Genetische Veranlagung, die Lage im Mutterbauch oder unpassende Schuhe können aber zu Fehlstellungen führen.

Prävention schon von klein auf

Ein Kleinkind mit X-Beinen hat meist noch keine Fehlstellung der Füsse. X-Beine bei Kleinkindern bis ca. 6 Jahren sind normal und haben mit dem unterschiedlichen Wachstum der Muskeln, Knochen und Bänder des Kindes zu tun.

Ab etwa 6 Jahren gleicht sich diese Fehlstellung bei den meisten Kindern aus. Du kannst eine gesunde Entwicklung der Fussstellung unterstützen:

  • Barfusslaufen ist die beste Vorsorge für gesunde Füsse. Es stärkt die Fussmuskulatur und die Stabilität des Fusses.
  • Achte auf gut passende Schuhe für dein Kind. Sie sollen nicht zu klein, nicht zu eng, aber auch nicht zu gross sein. Lass dich beim Schuhkauf unbedingt beraten.
  • Übergewicht fördert Fehlstellungen der Füsse schon im Kindesalter. Lege deshalb Wert auf eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung, damit dein Kind ein gesundes Körpergewicht hat.

Diagnostik von Fussfehlstellungen

Falls du beobachtest, dass sich eine Fehlstellung bei deinem Kind nicht auswächst bzw. sich entwickelt, solltest du deinen Kinderarzt oder einen Orthopäden um Rat fragen. Wenn der Kinderarzt oder der Orthopäde eine Fussfehlstellung bei deinem Kind feststellt, wird er versuchen, dies mit gezielten Gymnastikübungen der Füsse zu korrigieren. Diese Übungen stärken die Fussmuskulatur. Bei kleineren Kindern wird wenn möglich auf Einlagen verzichtet.

Wenn gezielte Fussgymnastik bei einer ausgeprägten Fussfehlstellung nicht die erwünschte Wirkung zeigt, stehen korrigierende Orthesen (äußerlich angebrachtes orthopädisches Hilfsmittel, das Gelenke, Muskeln und Knochen entlastet), orthopädische Maßschuhe und Einlagen zur Auswahl. Nur wenn dies alles nichts hilft, muss eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Von Senk-, Spitz- bis Knickfuss

Knickfuss, Senkfuss oder Knick - Senkfuss
 

Wenn sich der Fuss deines Kindes am Längsgewölbe, also auf der Fussinnenseite wo eigentlich ein kleiner Hohlraum vorhanden sein sollte, bis zum Boden absenkt, handelt es sich um einen Senkfuss. Knickt der Fuss nach außen und die Ferse dreht sich nach innen wird daraus ein Knickfuss. Beide Deformationen zusammengenommen, ergeben einen Knick - Senkfuss. Hat dein Kind eine Feststellung der Beinachse, wie z. B. X-Beine tritt der Knick-Plattfuss häufiger auf.

Spitzfuss

Hierbei handelt es sich um Fussdeformitäten, bei welchen sich die Ferse so hoch anhebt, dass sie beim Laufen keinen Bodenkontakt herstellt. Bleibt dies längere Zeit unbehandelt, kann sich die Achillessehne verkürzen und somit weitere Funktionsstörungen auftreten, die sich auf das gesamte Bein deines Kindes ausweiten. Häufig tritt der Spitzfuss aufgrund von neurologischen Ursachen auf. Die Nerv und Muskeln spielen nicht wie gewohnt zusammen. Die Therapie ist hier frühzeitig sehr wichtig.

Hackenfuss

Fällt dir bei deinem Kind auf, dass der Fuss nach oben abknickt und sich die Sohle nach außen dreht, könnte es sich um einen Hackenfuss handeln. Ein Abrollen ist nicht möglich. Bei ausgeprägten Formen liegt der Fußrücken am Schienbein an. Diese Fussfehlstellung ist meist angeboren. Erbliche Vorbelastung oder eine Zwangshaltung im Mutterleib können die Ursache sein. Physiotherapie und gezielte Übungen sind hier ein gutes Mittel, um den Fuss deines Kindes zu behandeln.

Sichelfuss

Der Sichelfuss ist einer der häufigsten auftretenden Fussfehlstellungen. Dabei dreht sich der Vorderfuss nach innen, wodurch der ganze Fuss die Form einer Sichel zeichnet. Die Ferse kann, muss aber nicht nach innen abknicken. Der Gang ist stark einwärtsgedreht. Ein Platzmangel am Ende der Schwangerschaft oder erbliche Faktoren sind meist die Ursache. Sichelfüsse können im Laufe des Wachstums verschwinden.

Klumpfuss

Bei einem Klumpfuss kommen mehrere Fehlstellungen zusammen. Der Spitzfuss, eine Einwärtsdrehung des Fusses, eine Sichelfuss- sowie eine Hohlfusstellung wobei die Achillessehne verkürzt ist. Bereits die Füsse des Säuglings werden mit Gipsverbänden versorgt. Danach wird die Behandlung durch Physiotherapie und Orthesen fortgeführt.

Gerade bei Kleinkindern sind X-Beine normal und viele Fussfehlstellungen verschwinden im Laufe des Wachstums wieder. Wenn das nicht so ist und du unsicher bist, solltest du dein Kind unbedingt entsprechend untersuchen lassen, damit die Fehlstellung so früh wie möglich behandelt und korrigiert werden kann. Die beste Vorsorge sind auf jeden Fall viel Barfusslaufen und gut passende Schuhe.

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