Entspannt zum Wunschkind

Entspannungstechniken bei Kinderwunsch © ArtFamily - AdobeStock.com

Jedes sechste Paar in der Schweiz wünscht sich sehnlichst ein Kind, doch nach der anfänglichen Vorfreude nach dem Absetzen der Verhütung bleibt die Schwangerschaft aus. Das setzt sowohl die Frau als auch den Mann unter Druck, zudem treten Gefühle von Wut, Angst und Enttäuschung auf.

Der dadurch entstehende Stress kann sich zusätzlich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Um die Fruchtbarkeit zu steigern, wird idealerweise der Druck abgebaut, wozu unterschiedliche Methoden angewendet werden können. Damit du nicht in die paradoxe Situation kommst, dich zum Entspannen zwingen zu wollen, erhältst du hier einige Ratschläge.

Kann Stress wirklich deine Fruchtbarkeit mindern?

Bei etwa 80 % der ungewollt kinderlosen Paare können die Ursachen direkt festgestellt werden. Davon liegen etwa ein Drittel bei der Frau, ein Drittel beim Mann und ein Drittel bei beiden Partnern. Bei 20 % der Fälle von ungewollter Kinderlosigkeit bleibt die Ursache allerdings ungeklärt. Stress könnte eine mögliche Erklärung für viele dieser Fälle sein.
In einer Studie wurde ein Enzym im Mundspeichel getestet, die alpha-Amylase. Dabei stellte sich heraus, dass bei Stress höhere Konzentrationen des Enzyms gemessen wurden. Anschliessend wurden die Werte mit den Schwangerschaftsraten verglichen. Die Frauen mit den höchsten Werten waren doppelt so häufig ungewollt kinderlos wie Frauen mit den niedrigsten Werten!


Entspannungstechniken: Stress lass nach!

Es sind viele unterschiedliche Entspannungstechniken erlernbar, insbesondere aus den asiatischen Ländern wurde die Sammlung der Techniken erweitert. Falls dir also eine Entspannungstechnik nicht liegt, kannst du einfach eine andere ausprobieren. Es ist ganz normal, dass nicht jede Technik für jeden geeignet ist.

Zunächst solltest du für dich entscheiden, ob du lieber aktiv oder passiv den Stress abbauen möchtest. Passive Methoden können zum Beispiel Massagen, Akupunktur oder Hypnose sein. Aktive Methoden können durchaus sportlicher Natur sein, manche können beim Joggen, Fahrradfahren oder Gewichte heben gut abschalten. Mittlerweile wird sogar eine Yoga-Form direkt für Paare mit Kinderwunsch angeboten. Hormon-Yoga soll dabei helfen, den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen und eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Zeichen von Stress beim Partner erkennen

Um den Partner nicht zu belasten, verbergen viele ihre Gefühle und versuchen, ihren Stress zu überspielen. Dieses Verhalten führt allerdings nur dazu, dass der Stresspegel weiter ansteigt. Frauen ziehen sich eher von Familie und Freunden zurück. Gerade wenn eine Schwester oder Freundin schwanger ist, vermeiden Frauen häufig, diese zu treffen. Stattdessen verbringen sie mehr Zeit alleine, werden grüblerisch und wortkarg. Bei Männern schlägt sich der Stress häufig auf die Sexualfunktion nieder: Ejakulations- und Erektionsstörungen können auftreten, die den Mann weiter unter Druck setzen. Falls du solches Verhalten bei deinem Partner bemerkst, solltest du ihn darauf ansprechen. Signalisiere Verständnis, erzähle davon, dass es dir nicht anders geht und halte Abstand von Schuldzuweisungen. Am besten helfen Partner sich gegenseitig.

Stress vermeiden und abbauen

Schon mit Mitte 20 lässt die Fruchtbarkeit der Frau nach und sinkt Mitte 30 rapide ab. Um Stress abzubauen, sollte rechtzeitig mit der Familienplanung begonnen werden. Schweizer Ärzte wie beispielsweise Prof. Dr. med. Michael von Wolff empfehlen, nicht später als in den Mittdreissigern eine Schwangerschaft in Angriff zu nehmen. 

Aber egal in welchem Alter du bist - wichtig ist, dir nicht selber Druck zu machen. Die Fruchtbarkeit nimmt mit zunehmendem Alter der Frau zwar ab, aber es ist dennoch möglich, schwanger zu werden. Versuche gelassen und entspannt zu bleiben. Wenn dich negative Gedanken zu sehr belasten, suche dir Hilfe bei einem professionellem Kinderwunsch-Coach.

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