Getrennte Eltern bleiben Eltern

Getrennte Eltern bleiben Eltern © alfa27 / AdobeStock.com

Wenn Mutter und Vater sich scheiden lassen, bleiben sie dennoch Eltern. Wenn sich die Eltern trennen, so ändert sich vor allem auch für die Kinder einiges.

Meist leben die Kinder bei der Mutter, auch wenn sich beide Elternteile auf ein gemeinsames Sorgerecht verständigt haben. Die Familie, so wie sie einmal war, besteht nicht mehr. Das ist ein sehr einschneidendes Loslösen und Abschiednehmen für Kinder. Doch wenn die Eltern es schaffen, trotz Streit dem Kinderwohl zuliebe an einem Strang zu ziehen, so können Kinder auch diese schwierige Phase gut überstehen. 

Ein Spiel mit offenen Karten

Vermutlich haben deine Kinder mitbekommen, dass ihr euch nur noch gestritten habt, bevor es zur Scheidung kam. Und wahrscheinlich tut es euch manchmal auch weh, darüber zu sprechen. Für dein Kind ist aber das Schweigen belastend, denn allzu oft geben sich Kinder die Schuld für Trennungen. Spielt also als Eltern beide mit offenen Karten, seid ehrlich und erklärt kindgerecht, dass ihr kein Paar mehr seid und euch nicht mehr versteht. Was ihr aber weiter sein werdet ist: Mami und Papi. Das ist für euer Kind sehr wichtig, zu wissen.


Stundenweise Familie sein

Alleinerziehend zu sein kann manchmal sehr energieraubend und belastend sein. Oft fehlt ein Erwachsener als Ausgleich zum Kind. Zudem wünscht sich wohl jedes Kind insgeheim seine "Familie" zurück. Aber was spricht dagegen, einen Familientag im Monat einzuführen, an dem Mutter, Vater und Kind zusammen etwas unternehmen? Wieso nicht alle Belange, die ein gemeinsames Sorgerecht betreffen, auch gemeinsam klären, beispielsweise sonntags miteinander am Frühstückstisch. So erleben Scheidungskinder euch ab und an auch wieder als Familie. Das kann natürlich nur gelingen, wenn ihr es schafft, dies ohne Streitereien zu tun. Ansonsten wirkt es natürlich kontraproduktiv.

Frieden schliessen

Ungeachtet der Ursachen für die Scheidung fällt es Mutter oder Vater oft schwer, dem anderen zu verzeihen und im schlimmsten Falle herrschen auch danach noch Wut und Hass aufeinander. An der Situation wird sich dadurch nur schwerlich etwas ändern, ganz im Gegenteil. Darum verzeiht euch zum Wohl eures Kindes zumindest soweit, dass wieder ein respektvoller Umgang miteinander möglich ist. Trotz allem gibt es euer Kind nur deshalb, weil ihr euch mal geliebt habt. Vielleicht hilft diese Erkenntnis dabei, dem Kind zuliebe respektvoll miteinander umzugehen. Holt euch professionelle Hilfe, wenn ihr alleinerziehend und womöglich auch emotional überfordert seid. Klärt den Konflikt zwischen euch, lasst die Kinder dabei aussen vor und übertragt nicht die Wut von euch auf das Kind.

Zwei Zuhause

Sofern es die räumlichen Voraussetzungen zulassen, sollten Scheidungskinder in beiden Elternwohnungen jeweils ein eigenes Zimmer haben, in welchem ihre persönlichen Sachen dauerhaft verbleiben können. Vielleicht gelingt es euch ja sogar, statt starrer Umgangszeiten flexible Lösungen zu finden, die sich an den tatsächlichen Bedarfen und Wünschen des Kindes orientieren. So bleibt dir, auch wenn du alleinerziehend bist, mehr Zeit für dich und dein Kind ist dennoch glücklich sowie bestens versorgt.

Mit der Scheidung endet lediglich der Lebensabschnitt Ehe, Eltern bleiben aber weiterhin Eltern. Und mit ein wenig gutem Willen, bleibt ihr sogar, über gemeinsames Sorgerecht & Co. hinaus, eine Familie, in der sich euer Kind geborgen fühlt und glücklich ist.

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