Stress abbauen mit kleinen Ruhepausen

Stress abbauen mit kleinen Ruhepausen © JRP Studio - AdobeStock.com

So sehnsüchtig wie Eltern auch auf ihren Nachwuchs gewartet haben, ist er erst einmal da und hält die Familie ordentlich auf Trab, können sich Mutter oder Vater schon mal dabei ertappen, wie sie sich ins Büro, an einen ruhigen Arbeitsplatz mit geregelten Arbeitszeiten zurückwünschen.

Ein Baby Lächeln macht diesen kurzen Unmut aber augenblicklich wieder wett und fragt man die Eltern, so möchte niemand von ihnen seine Kinder je wieder missen. Wie du den Alltag mit Kindern so gestalten kannst, dass dabei auch genügend Freiräume für dich als Mutter übrig bleiben, erfährst du in diesem Artikel.

Ein Tag mit Kind und Kegel

06.00 Uhr Aufstehen nach drei Stunden Schlaf, weil das Baby zahnt, in der Küche die Frühstücksvorbereitungen, Znüni bereitmachen, frühstücken, ab zur Kita

08.30 mit dem Baby spazieren, Babyschwimmen, Pekip oder was sich sonst noch so auf der Liste findet

11.30 Mittagessen und Mittagsschlaf, das Baby zahnt, es will nicht schlafen und stattdessen getragen werden

14.00 das Baby wieder anziehen und das Geschwisterkind aus der Kita holen

15.00 Spielplatz, Einkauf, Arztbesuche, Haushalt

18.00 Abendessen, Hausaufgaben, Küche aufräumen, nebenbei das quengelnde Baby beruhigen

19.00 das Baby will einfach nicht schlafen, der Grosse hat den Badezimmerspiegel mit Zahnpasta verschönert

19.30 endlich Ruhe, mit dem Grossen puzzeln oder eine Geschichte lesen

20.00 Wäsche, Haushalt, Vorbereitungen für den nächsten Tag

22.00 eigentlich wollte ich noch an meinen Projekten arbeiten, jetzt bin ich nur noch müde

Das klingt furchtbar? Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.


Tipps für den Alltag mit Kindern

Der Alltag mit Kindern funktioniert besser, wenn du dir drei kleine Regeln einprägst:

  1. Verabschiede dich von der Perfektion!
  2. Nimm es mit Humor!
  3. Kenne deine Grenzen!

Der Stress vieler Eltern ist hausgemacht. Sie hetzen von einem Termin zum nächsten. Sie haben das Gefühl, immer gleich aufräumen und putzen zu müssen. Sie geben ihre Kinder nie in fremde Hände. Sie glauben, der verschmierte Badezimmerspiegel ist ein ernstes Anzeichen dafür, dass der Sprössling eine einschlägige Karriere anstrebt und sie trinken die achte Tasse Kaffee an diesem Tag, weil vorbildliche Eltern sich nie eine Pause gönnen dürfen, solange der Nachwuchs nicht friedlich in seinem Bettchen schläft.

Diese über besorgten Eltern geraten schnell in eine Spirale aus totaler Erschöpfung und latenter Unzufriedenheit und sind nur noch genervt. Am Ende sind es die Kinder, die ausbaden, was eigentlich doch gerade ihnen zu Gute hatte kommen sollen. Einen Ausweg aus diesem Dilemma findet man nur, wenn man sich bewusst macht, das man noch immer ein Mensch ist, nicht nur Mutter oder Vater. Niemand verlangt von dir, immer und jederzeit nur für deine Kinder da zu sein. Im Gegenteil, Kinder können es sehr wohl respektieren, dass die Eltern eigenständige Persönlichkeiten sind, die auch mal ihre Ruhe, Hilfe oder ihre ganz eigenen Rituale brauchen.

Ein paar Tipps zur Stressbewältigung im Alltag:

  1. Nimm Hilfe an! Egal ob vom Partner, der Oma, der Freundin, Nachbarin oder dem grösseren Kind selbst, du musst nicht alles alleine machen. Ein Kind ist etwas Tolles, du und dein Umfeld werdet von der gemeinsamen Zeit mit ihm begeistert sein.

  2. Gönn dir eine Auszeit! Das Baby schläft und du findest trotzdem keine Ruhe? Immer wieder musst du nachsehen, ob es ihm gut geht, kaum piepst das Babyphone schnellst du von der Couch hoch? Dein Baby schläft! Du hast jetzt Zeit für dich und kannst mit einer Tasse Tee, einem guten Buch oder einfach einem schönen Ausblick entspannen. Nimm dir diese Momente, anstelle in dieser Zeit dem Haushalt nachzuspringen.

  3. Lerne Nein zu sagen! Sei es bei zu vielen Terminen, zusätzlichen Aufgaben und Hilfestellungen von anderen.

  4. Dein Kindergartenkind will mit dir Playmobil spielen. Du magst es einfach nicht, mit verstellter Stimme und dem winzigen Häuptling einen Kampf auszufechten? Sag es deinem Kind! Schlag ein anderes Spiel vor oder lass deinen Sprössling ruhig auch einmal alleine spielen! Das schult seine Konzentration und Kreativität und gibt dir Zeit für andere Dinge.

  5. Sei konsequent! Regeln, die nicht verhandelbar sind, müssen auch nicht diskutiert oder mit Weinkrämpfen niedergerungen werden.

  6. Verstell dich nicht! Wenn es dir schlecht geht, darfst du das zeigen, deinem Umfeld wie auch deinem Kind. Eine Familie ist nur gemeinsam stark und Zusammenhalt ist der Kitt für jede Art von Bindung.

  7. Schaff' dir kleine Ruhepausen und erkläre deinem Kind, dass jetzt 10 Minuten "Mami-Zeit" ist. Dein Kind wird mit der Zeit lernen, dass Mami in dieser Zeit in Ruhe gelassen werden möchte und es mit seinen Fragen, Bitten und Spielwünschen kurz warten muss.

Die ersten Wochen mit dem Baby sind eine turbulente und auch anstrengende Zeit, später kannst du selbst viel dafür tun, dass es im Alltag harmonisch und stressfrei zugeht. Fühl dich nicht schlecht, wenn du etwas für dich tust, du tust es im Endeffekt für dein Kind, denn das braucht eines vor allem: eine ausgeglichene und fröhliche Mutter.

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