Umgang mit Wut: Tipps wenn Eltern wütend werden

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Selbst geduldige Eltern können bei ihrem Kind schon mal Rot sehen - das ist ein vollkommen normaler Zustand. Wichtig ist nur: Wie kannst du diese Wut bündeln und gut überwinden?

Wütend sein ist erlaubt - für Kinder und Erwachsene!

Dass dein Geduldsfaden auch in einem sonst so harmonischen Familienalltag mal reissen kann, ist keine Seltenheit. Eltern wollen bei der Erziehung des Kindes alles richtig machen, und kommen in genau solchen Situationen immer wieder an ihre Grenzen. Eltern machen sich Vorwürfe, dass die Erziehung falsch gelaufen ist, fühlen sich frustriert und machtlos. Und aus genau dieser Überforderung und Stress kann Wut bei den Eltern entstehen. Wichtig dabei: Alle Gefühle sind erlaubt und akzeptiert – aber nicht alle Handlungen.

Auch Kinder müssen lernen, mit der Wut umzugehen. Wichtig ist, sich in solchen Situationen bewusst zu werden, dass das Kind die Eltern mit seiner Wut nicht ärgern will. Kinder können ihre Wut noch nicht bewusst steuern. Indem du in solchen Momenten ruhig und gelassen reagierst und ihm zeigst, dass alle Gefühle okay sind und jemand da ist, schenkst du ihm Sicherheit. 


Wie kannst du mit der Wut umgehen?

Kinder sind wahre Meister darin, wenn es darum geht Eltern an ihre Grenzen zu bringen. Das kann im Familienalltag schon mal ein enorm belastender Zustand werden. Wichtig ist, dass du dich der Wut nicht ungezügelt hingibst. Versuche den Zustand zu verstehen, reflektiere die Situation, und überlege dir, wie du am besten mit diesem wütenden Gefühl umgehen kannst.

Überlege dir genau, weswegen es zu dieser Situation gekommen ist. Oft sind es auch mehrere Gründe, die zusammen das Fass zum Überlaufen bringen. In der Erziehung müssen stets beide Seiten der Medaille beleuchtet werden. Wenn sich die Lage Zuhause wieder entspannt hat, suche das Gespräch mit deinem Kind. Berichte, wie es dir in der Situation ergangen ist, frage nach, was deinem Kind auf dem Herzen liegt. 

Wenn Schimpfen nötig ist, achte auf deine Wortwahl und deinen Tonfall. Kritisiere sein Verhalten, nicht direkt seine Person (Nicht "Du bist unmöglich", sondern "was du gemacht hast, ist unmöglich". Laut werden ist nicht nötig, ein ernster Tonfall und kurze, klare Sätze können mehr bewirken.

Körperlicher Kontakt kann beidseitig die Spannung lösen, nehmt einander in den Arm!

So kannst du das Hochsteigen von Wut stoppen

Ziehe dich aus der Situation, z.B. mit den Worten: "Ich bin gerade zu sehr aufgebracht. Ich komme später darauf zurück wenn ich mich beruhigt habe." Dadurch, dass du später, wenn du und dein Kind sich beruhigt haben, nochmals über das Problem zu sprechen kommst, kannst du die Sache viel ruhiger angehen und zeigst innere Stärke.

Was, wenn Grenzen überschritten werden?

Vielleicht kannst du nicht mehr raus, vielleicht wird dir alles zu viel. Wenn du merkst, dass du deine Wut nicht mehr unter Kontrolle bringen kannst, wenn diese sich immer häufiger aufgrund von Kleinigkeiten auftritt, dann solltest du auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Oftmals reichen Gespräche bei einer Familienberatung aus. In der Beratung wird die Familie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, und es können wertvolle Tipps im Umgang mit dem Kind eingeholt werden.

Denn wenn seitens der Eltern Aggressionen im Spiel sind, werden Kinder verunsichert und verletzt. Sie reagieren je nach Alter und Persönlichkeit aggressiv, ängstlich oder ziehen sich zurück. Oft geben Kinder sich die Schuld – unabhängig davon, ob dies stimmt. Aber selbst wenn die Kinder Auslöser der Wut waren, so haben doch die Eltern die Verantwortung, die Situation aufzuklären und den nächsten Schritt zu tun: Sich entschuldigen und anschliessend in Ruhe miteinander die Situation zu besprechen.

Fazit
Wenn dein Kind dich wieder an deine Grenzen bringt, ist die Wut in deinem Bauch ein vollkommen normaler Zustand. Auch Eltern dürfen mal überfordert sein. Versuche die Konfliktsituationen mit deinem Kind zu beleuchten. Doch wenn deine Wut zu einem unkontrollierbaren Zustand wird, solltest du zur Sicherheit aller Beteiligten auf Hilfe von aussen setzen.

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