Vom Babybrei zum normalen Essen

Von der Beikost zur Familienkost © S.Kobold - AdobeStock.com

Wann ist die richtige Zeit, die Baby Ernährung von der Beikost zur normalen Kost umzustellen? Kurz bevor dein Baby ein Jahr alt wird, will es am Familientisch mitessen. Kann es selbstständig sitzen, darf es selbstverständlich auch auf einem kippsicheren Hochstuhl mit am Tisch sitzen. Dort sieht es, was du isst.

Körperlich ist mit zehn Monaten die Entwicklung des Babys meist so weit, dass es immer mehr auf den Baby Brei verzichten und dafür von deinem Teller naschen möchte.

Da sich Babys in diesem Alter unterschiedlich schnell entwickeln, solltest du als aufmerksame Mutter oder Vater auf die Signale deines Kindes achten. Es zeigt dir genau, woran es interessiert ist. Als erstes kannst du ihm ein paar Nudeln oder Gemüse- und Kartoffelstücke von deinem Teller als Fingerfood auf seinen eigenen Teller geben. Falls du etwas isst, von dem das Baby noch nichts bekommen darf, gib ihm einfach eine Reiswaffel zum Knabbern.

Das Baby kaut gerne

Hat dein Baby schon seine ersten Zähnchen, will es mit diesen auch kauen. Dann darf der Babybrei ruhig noch Stückchen haben. Den Übergang von Babybrei zu normalem Essen erleichterst du, wenn du deinem Baby den Brei nicht mehr pürierst, sondern nur noch mit der Gabel zerdrückst. Jetzt ist es auch Zeit, Brot in den Ernährungsplan aufzunehmen: Da dein Baby fein vermahlenes Vollkornbrot besser einspeicheln und schlucken kann, solltest du ihm dieses in schmalen Streifen als Fingerfood geben. Allerdings kann dein Baby so feste Lebensmittel wie rohe Stücke von Rüebli oder Kohlrabi erst kauen, wenn es seine Backenzähnchen hat. Beachte die Verschluckungsgefahr!

Tipp: Mit dem Kauen trainiert dein Baby die ganze Muskulatur um den Mund. Diese spielt beim Sprechenlernen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Mit allen Sinnen essen lernen

Mit zehn bis zwölf Monaten ist die Entwicklung so weit, dass es auch alleine essen möchte. Babys drehen dann den Kopf zur Seite oder schieben die Hand der Eltern einfach weg: Bekommt es einen eigenen Löffel oder darf es Fingerfood haben, isst es bald zufrieden weiter. Du solltest bei der Baby-Ernährung einfach darauf achten, dass es selbstständig essen darf, auch wenn zunächst nicht alles im Mund des Babys landet.

Tipp: Essen ist eine Erfahrung für alle Sinne. Lass dein Kind ruhig experimentieren. Das ist für seine Entwicklung ausgezeichnet.

Für den Anfang gut geeignet sind:

  • Sanft gedämpftes Gemüse (z.B. Rüebli, Kartoffeln, Kürbis, Zucchetti, Blumenkohl- und Brokkoli)
  • Reife Apfelstücke
  • Bananen
  • Rohe Salatgurke
  • Trauben (halbiert und entkernt)

Abwechslung macht Spass

Stand bisher Babybrei auf dem Ernährungsplan deines Babys, erobert dein Kind jetzt die ganze Vielfalt der Lebensmittel und lernt immer wieder einen neuen Geschmack kennen. Manche Babys finden es total spannend, immer wieder neues Gemüse oder Obst kennenzulernen, andere brauchen etwas mehr Geduld dafür.

Jetzt dürfen Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, Fenchel, Mais oder Erbsen den Ernährungsplan Baby bereichern, auch Melone (ab 8 Monaten), Heidelbeere, Aprikose, Nektarine oder Pfirsich sind möglich. Falls dein Baby keine Abwechslung auf seinem Speiseplan mag, brauchst du nur ein wenig Geduld. Wahrscheinlich ist es gerade mit anderen Fähigkeiten seiner Entwicklung so beschäftigt, dass es dafür keine Aufmerksamkeit mehr hat. Dann bevorzugt es erst einmal die Lebensmittel, deren Geschmack ihm bereits vertraut ist. Du kannst einfach ein, zwei Löffel vom neuen Gemüse unter den gewohnten Baby Brei mischen: Das Essen schmeckt vertraut und der neue Geschmack wird langsam akzeptiert.

Tipp: Noch sind stark gewürzte, frittierte oder fettreiche Mahlzeiten für dein Baby nicht geeignet: Damit überforderst du nicht nur den Geschmackssinn des Babys, sondern auch den Verdauungstrakt.

Vorsicht bei diesen Lebensmitteln: Damit solltest du noch warten

  • Nüsse (erst ab dem fünften Lebensjahr!)
  • Gesalzene Speisen (ab wann das Essen fürs Baby salzen?)
  • Fertiggerichte
  • Räucherfleisch und Fisch
  • Gezuckerte Nahrung
  • Honig (erst ab dem vollendeten ersten Lebensjahr)

Immer mehr normales Essen

Waren die Mahlzeiten bisher etwa gleich gross, werden allmählich drei grössere Hauptmahlzeiten und zwei kleinere Zwischensnacks daraus. Achte am besten darauf, dass der Rhythmus immer gleich bleibt: So gewöhnt sich dein Baby am einfachsten daran. Oft kannst du von deinem eigenen Mittagessen eine Portion für das Baby abzweigen. Dann solltest du es erst anschliessend würzen. Ist das Baby abends zu müde, darf es seinen Brei gerne essen. Wenn es lieber festere Nahrung möchte, sind kleine Brotstückchen mit Butter oder Frischkäse optimal.

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