Beikost: Tipps zur Einführung und feine Brei-Rezepte

Feine Brei Rezepte für dein Baby © Oksana Kuzmina - AdobeStock.com

Babys sind sehr individuell in der Entwicklung, auch was das Essen anbelangt. Während die einen jetzt schon aufgeregt mit schmatzen, wenn ihr Eltern am Essen seid, zeigen die anderen noch gar kein Interesse an dieser Erfahrung.

Es gibt verschiedene Herangehensweisen, wie du dein Kind ans Essen heranführen kannst: Mag dein Baby Brei, oder isst es lieber direkt vom Tisch? Jede Methode hat Vor- und Nachteile. Lasse dich inspirieren, und wähle aus, was für beide am besten passt. Die Ernährung spielt auch eine sehr grosse Rolle für das Allergierisiko. Deshalb ist es umso wichtiger, sich als Eltern über richtige Beikost-Einführung zu informieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die WHO empfiehlt, sechs Monate voll zu stillen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt an, frühestens im Alter von vier Monaten, also zu Beginn des fünften Monats, spätestens aber mit vollendeten sechs Monaten mit der Beikost zu beginnen. Folgende Punkte lassen dich erkennen, ob dein Kind bereits die Beikostreife erfüllt:

  • Dein Kind kann schon aufrecht sitzen und sein Köpfchen halten.
  • Dein Kind signalisiert Interesse an deinem Essen, indem es zum Beispiel jeden Happen mit seinen Augen bis zu deinem Mund verfolgt oder danach greifen will.
  • Dein Kind nimmt von sich aus selbst Dinge in den Mund.

Wenn du deinem Baby Essen anbietest und es den Kopf wegdreht oder weint, biete ihm Beikost zu einem späteren Zeitpunkt an. Es ist noch nicht so weit.


Die Klassiker: Obst- und Gemüsebrei

Als Eltern ist man sehr aufgeregt, denn Essenlernen ist ein neuer Lebensabschnitt für euch Eltern und dein Baby. Zur Einführung der Beikost eignen sich verschiedene Herangehensweisen. Es gibt nicht das beste Lebensmittel für den ersten Happen.

Einfach herzustellen ist ein fein pürierter Brei aus süssem, gekochtem Gemüse wie zum Beispiel Rüebli, Kartoffel, Rande, Pastinake, Kürbis, Fenchel oder Zucchetti. Ebenso gut passt ein roher oder gekochter Früchtebrei aus Apfel, Birne, Banane oder Mango.

Bleibe für ein paar Tage beim gleichen Nahrungsmittel, wenn dein Baby daran Gefallen gefunden hat. Es sucht noch keine Abwechslung. Im Gegenteil: Damit ist es schnell überfordert.

Rezept für den Mittagsbrei
Nachmittagsbrei

Wie viel ein Kind zu Beginn isst, ist sehr unterschiedlich. Während die einen eine volle Portion wegputzen, nehmen die anderen nur ein paar kleine Kostproben. Sie brauchen mehr Zeit, um sich der neuen Geschmackswelt anzunähern. Lasse dein Kind freudvoll entdecken, und unterbrich die Mahlzeit, wenn es kein Interesse mehr zeigt. Die Milch darf für die kommenden Monate noch das Hauptnahrungsmittel bleiben. Hier findest du Tipps zum Einfrieren und Auftauen deines Babybreis, wenn du eine grössere Menge zubereiten möchtest.

Die BLW-Methode (Baby-led weaning method)

Bei der BLW-Methode ist die Herangehensweise etwas anders als bei der hierzulande klassischen Variante mit dem Kartoffel-Rüebli-Brei. Der Name BLW – baby-led weaning – bedeutet so viel wie «vom Baby gesteuerte Entwöhnung». Die Idee dahinter ist, dass das Baby nach eigenem Bedürfnis isst und auch von sich aus aufhört, Muttermilch zu trinken. Die BLW-Methode klingt modern und aussergewöhnlich, ist aber im Grunde genommen nichts anderes als das, was über Jahrtausende auf der ganzen Welt praktiziert wurde. Es isst mit der Familie mit, bekommt Nahrungsmittel, nach denen es selber greifen (Fingerfood) und so selber bestimmen kann, was und wie schnell es essen möchte. Neben dem Essen wird weiterhin nach Bedarf gestillt, oder es bekommt den Schoppen.

Die meisten Kinder entwickeln im Alter von fünf bis sechs Monaten die Bereitschaft, selber zu essen.

Fingerfood oder Brei oder beides?

Welche für euch die richtige Herangehensweise ist, könnt nur ihr als Eltern selbst herausfinden und ist natürlich abhängig von den Gewohnheiten und Eigenheiten eures kleinen Lieblings.

Es gibt Babys, die haben schon von ganz klein auf einen natürlichen Rhythmus, schlafen regelmässig und haben auch immer zur selben Zeit Hunger. Wenn du bis anhin einen klaren Rhythmus hatten, wirst du wahrscheinlich auch leicht einen Brei einführen können. Wenn du bis jetzt nach Bedarf gestillt hast und ein sehr selbstbestimmtes Baby hast, dann ist dieses wahrscheinlich zufriedener, wenn es nach seinem Gusto die Welt der Nahrungsmittel entdecken kann.

Der Brei hat den Vorteil, dass du eine Ahnung davon hast, was und wie viel dein Kind gegessen hat, und du weniger davon vom Boden aufputzen musst.

Fingerfood hat den Vorteil, dass das Baby ganz in seinem Tempo das Essen erfahren kann. Die Varietät von Geschmack, Geruch, Konsistenz und Farbe ist grösser, und das Baby kann essen, was es mag, und weglassen, was es nicht mag.

Die gute Nachricht: Dein neues Familienmitglied wird mit jeder Variante gedeihen. Wähle das, was für dich und dein Kind stimmig ist, versuche es, und bleibe flexibel.

Weitere interessante Informationen zu Babys Ernährung findest du hier:
Gesundheitsförderung Schweiz - Ernährung im 1 . Lebensjahr

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