Sprechen lernen: Die 20 besten Tipps

Sprechen lernen © Anke Thomass - stock.adobe.com

Kaum etwas erwarten junge Eltern so sehnlich wie die ersten Wörter ihres Babys. Meistens ist es um den ersten Geburtstag herum so weit. In den folgenden Monaten erweitern Kinder dann nach und nach ihren Wortschatz, bis sie im Alter von zwei Jahren anfangen, kurze Sätze zu bilden. Natürlich hat jedes Baby sein ganz eigenes Tempo. Du kannst das Sprechenlernen aber durch dein Kommunikationsverhalten durchaus fördern.


Früh übt sich, wer sprechen lernen will

Schon lange, bevor dein Baby Mama oder Papa sagt, bereitet es sich aufs Sprechen vor. Wenn es weint oder lacht, kräht, gluckst oder brabbelt, zeigt es dir nicht nur, wie es sich gerade fühlt, sondern es trainiert bereits das Kommunizieren. Damit geht auch das Verstehen Hand in Hand. Je mehr dein Baby seine Umwelt erforscht und je mehr es mit den Menschen in seinem Umfeld interagiert, desto weiter schreitet auch seine Sprachentwicklung voran. Schon im Alter von vier bis sechs Monaten kann ein Kind seinen Namen erkennen und darauf reagieren. Bald kann es schon einfache Anweisungen befolgen, und nur wenige Monate später werden aus den zunächst unklaren Lauten einzelne Silben, die es mit Begeisterung wiederholt. Auch nachdem es sein erstes Wort gesprochen hat, geht es meist schnell voran. Mit jedem neuen Tag und jedem neuen Erlebnis vergrössert sich der Wortschatz deines Kindes. Zu dem Zeitpunkt, zu dem es schliesslich Zweiwortsätze zu bilden beginnt, kann es meist schon rund 50 Wörter aktiv gebrauchen.

Die Sprachentwicklung von Kindern verläuft zeitlich sehr unterschiedlich. Viele Kinder entwickeln auch ihre eigene Sprache. Fehler in der Aussprache sind beim Redenlernen ganz normal (wie z.B. Auslassen von Buchstaben, Ersetzen von Buchstaben durch andere, Kinderlispeln, Zusammenziehen von Wörtern oder falsche Reihenfolge der Lauten.)

Motivierend zum Sprechenlernen sind andere Kinder, Bilderbücher anzuschauen und einfach viel zusammen zu reden und zu singen.

Euer Kind spricht (noch) nicht? Beobachtet euer Kind, aber ohne Druck. Viele Sprachprobleme ergeben sich plötzlich ganz von selbst. Seid ihr unsicher, kann der Kinderarzt weiterhelfen. Gegebenenfalls wird ein Hörtest vorgeschlagen oder der Besuch beim Logopäden. 

20 praktische Tipps zum Sprechen lernen

  1. In den ersten Monaten kann dein Baby seine Wünsche und Bedürfnisse nur mit Weinen äussern. Wenn du darauf immer zeitnah reagierst, lernt dein Kind, dass Kommunikation etwas Positives ist.

  2. Gerade dann, wenn noch die Worte fehlen, findet sehr viel Kommunikation über den Blickkontakt statt. Schau deinem Baby deshalb nach Möglichkeit ins Gesicht, wenn du dich mit ihm beschäftigst.

  3. Wenn Babys gurgeln oder brabbeln, stärken sie damit gleichzeitig die Muskulatur im Mundbereich. Verzichte deshalb darauf, in solchen Situationen deinem Baby einen Nuggi zu geben.

  4. Auch wenn sie noch nicht sprechen können, lieben es Babys, gurgelnd und brabbelnd mit ihren Eltern zu interagieren. Spielerische Zwiegespräche beim Wickeln oder Baden machen aber auch den Erwachsenen sehr viel Spass. Dabei ist es wichtig, dass du immer wieder Pausen einbaust, damit dein Kind antworten kann. Hier findest du Spielideen für dein Baby.

  5. Damit Kinder bereits frühzeitig den Klang ihrer Muttersprache und die Bedeutung der ersten Wörter verstehen lernen können, sollten sie natürlich auch möglichst viel Alltagssprache hören. Das ist selbst dann, wenn du mit dem Kind alleine in der Wohnung ist, gar nicht schwierig. Erzähle ihm einfach immer beim Anziehen und anderen Alltagstätigkeiten, was du gerade machst.

  6. Wenn ihr zusammen spazieren geht, kannst du ebenfalls eure gemeinsamen Erlebnisse mit Worten begleiten. Dadurch vergrössert sich ganz automatisch der passive Wortschatz deines Kindes.

  7. In vielen Fällen kannst du deinem Kind auch durch nonverbale Signale deutlich machen, was ein Wort bedeutet. Wenn du deine Aussagen mit den entsprechenden Gesten begleitest, erleichtert das das Sprechenlernen. Hier findest du mehr zur Babyzeichensprache.

  8. Je kürzer deine Sätze sind, desto besser versteht dich dein Kind. Bleibe dabei aber natürlich und spontan.

  9. Babysprache solltest du vermeiden. Dass dein Kind sie benutzt ist völlig normal. Du selbst solltest aber auf normale Formulierungen achten, damit dein Kind richtig sprechen lernt.

  10. Sorge für viele abwechslungsreiche Erfahrungen. Je mehr Dinge dein Kind riechen, hören und anfassen kann, desto mehr wächst sein Verständnis für die Welt und sein Wortschatz.

  11. Kleine Kinder lernen die Welt auch dadurch kennen, dass sie alles, was sie zu fassen bekommen, in den Mund stecken. Da dabei ganz nebenbei auch die Mundmuskulatur gekräftigt wird, solltest du geeignete Spielsachen bereithalten.

  12. Babys lieben Abzählreime und Fingerspiele. Damit kannst du dein Kind deshalb immer wieder beschäftigen und gleichzeitig seine Sprachentwicklung anregen.

  13. Auch für Bilderbücher kann es gar nicht zu früh sein. Beim gemeinsamen Anschauen und Vorlesen stärkst du eure Bindung und legst zudem die ersten Samenkörner dafür, dass aus deinem Kind später eine Leseratte wird.

  14. Egal, ob beim Bücher anschauen oder beim Spaziergang - wenn du zusammen mit deinem Baby die Geräusche von Tieren und Fahrzeugen nachmachst, trainiert es dabei seine Mundmuskulatur.

  15. Kinder, die sich unverstanden fühlen, können sehr frustriert werden. Falls du merkst, dass dein Baby dir etwas sagen will, ihm aber noch die Worte fehlen, kannst du es ganz einfach fragen, ob es mit dem Finger darauf deuten kann.

  16. Integriere Musik in euren Alltag. Mit der Melodie von einfachen Kinderliedern lernen Kinder auch den Rhythmus der Sprache.

  17. Nicht immer haben Eltern Zeit, um selbst zu singen oder vorzulesen. In dieser Situation kann eine CD eine hervorragende Ergänzung sein.

  18. Vermeide es aber, den ganzen Tag das Radio oder den Fernseher laufen zu lassen, dies kann dein Kind rasch überfordern. Der Geräuschbrei verhindert auch, dass sich dein Kind auf Gesprochenes konzentrieren kann.

  19. Falls dein Kind beim Sprechen Fehler macht, solltest du es nicht korrigieren, da das zu Frustrationen führt. Wiederhole einfach nur das, was es gerade gesagt hat, in der richtigen Form.

  20. Eine Gute-Nacht-Geschichte ist das perfekte Einschlafritual. Dabei lernt dein Kind quasi über Nacht neue Wörter.

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