Augenprobleme in der Schwangerschaft oder nach der Geburt

Sehverschlechterung in der Schwangerschaft © LIGHTFIELD STUDIOS - AdobeStock.com

Viele werdende Mütter klagen darüber, dass sie im Laufe der Schwangerschaft schlechter sehen oder Augenprobleme haben. Das kommt daher, dass die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft auch Auswirkungen auf die Augengesundheit haben. Die Tränenmenge nimmt ab, was oftmals zu trockenen Augen führen kann, zudem kann es zu vermehrt auftretenden Augeninfektionen kommen. Diese Probleme treten meist gegen Ende des letzten Schwangerschaftstrimesters auf und gehen in den meisten Fällen auch wieder schnell vorüber.

Augenprobleme in der Schwangerschaft oder nach der Geburt

Zu den am häufigsten erwähnten Augenproblemen werdender Mütter zählen brennende Augenlider, verschwommenes Sehen, Verschlechterung der Sehkraft oder Kontaktlinsenunverträglichkeit. Bei Sehstörungen wie Flimmern und Blitzen vor den Augen kontaktiere einen Arzt und lasse dich untersuchen. In der Schwangerschaft kann sich auch die Sehstärke ändern – dies geht nach der Geburt jedoch meist zurück.

1. Brennende Augenlider

Sobald du schwanger bist, ändert sich die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit. Tränenfilm schützt die Hornhaut vor äusseren Belastungen. In der Schwangerschaft wird der Tränenfilm dünner, weil die Tränenmenge abnimmt. Das führt zur Augentrockenheit und brennenden Augenlidern. Kontaktlinsenträgerinnen leiden besonders häufig unter diesem Problem, da die Linsen, anstatt in der Tränenflüssigkeit zu schwimmen, festkleben und dadurch ein unangenehmes Gefühl im Auge erzeugen. Bist auch du davon betroffen, kann dir ein Umstieg auf harte Kontaktlinsen helfen. Sie sind kleiner und dadurch sauerstoffdurchlässiger. In der Apotheke kannst du auch künstliche Tränen kaufen, die für eine Linderung von Augentrockenheit sorgen können.

2. Verschwommenes Sehen

Vielleicht stellst du während der Schwangerschaft fest, dass du die Zeitung auf einmal nur noch aus sehr naher Entfernung lesen kannst. Eine Sehverschlechterung in der Schwangerschaft kann sich auf bis zu 1,5 Dioptrien belaufen. Eine neue Brille könnte in diesem Fall angebracht sein, aber denk beim Kauf (und bevor du dich für ein teures Designermodell entscheidest) daran, dass die Sehverschlechterung nicht lange anhält und die Veränderungen meist nach einigen Monaten oder spätestens bis ein Jahr nach der Geburt wieder verschwinden.

3. Kontaktlinsenunverträglichkeit

Oftmals ändert sich in der Schwangerschaft die Krümmung der Hornhaut. Tritt dies ein, kann es passieren, dass bisher gut vertragene Kontaktlinsen oft nicht mehr richtig sitzen. Hier kann eine Neuanpassung der Kontaktlinsen ratsam sein.


Wann du zum Arzt solltest

Stellst du nicht bloss eine Verschlechterung deiner Sehkraft fest, sondern leidest du unter einer echten Sehstörung (Lichtblitze, Gesichtsfeldausfälle, etc.) könnte dahinter auch eine Präeklampsie stecken. Eine Präeklampsie ist umgangssprachlich als "Schwangerschaftsvergiftung" bekannt. Oft kündigt sie sich durch den Anstieg des Blutdrucks an, der unter anderem zu Gefässveränderungen an der Netzhaut führt. Bleibt eine Schwangerschaftsvergiftung unentdeckt und unbehandelt, kann sie zu schweren Komplikationen führen.

Werdende Mütter, die unter Diabetes leiden, sollten sich einer regelmässigen Augenuntersuchung unterziehen. Diabetes kann zu Netzhautschäden führen. Ausserdem können sich bestehende Schädigungen, während man schwanger ist, schnell verschlechtern.

Was du bei Augenproblemen tun kannst

Schon einfache Veränderungen können zu einer verbesserten Augengesundheit und Sehkraft beitragen:

  • Achte bei Augenbeschwerden auf eine höhere Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen. Dadurch kannst du belastendes Augenbrennen gut in den Griff bekommen.
  • Verbringe regelmässig Zeit draussen im Freien, aber schütze deine Augen dabei vor zu viel Sonneneinstrahlung oder heftigem Wind.
  • Nimm viel Flüssigkeit zu dir!

Lassen sich deine Augenprobleme nicht lindern oder verschlimmern sie sich sogar, suche bitte immer einen Augenarzt auf.

Auch nach der Geburt ist dein Körper noch von hormonellen Veränderungen betroffen. Die Sehverschlechterung kann sogar die gesamte Stillzeit über andauern. Gib deinem Körper also die nötige Zeit, sich zu regenerieren.

Die Schwangerschaft bis zur Geburt ist eine aufregende Zeit, in der dein Körper Unglaubliches leistet! Auch wenn du vorübergehend von dem einen oder anderen unangenehmen Begleiterscheinungen betroffen bist, denk daran: Du kannst stolz darauf sein, was dein Körper leistet!

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