Affenpocken - wie gefährlich ist das Virus?

Infektion mit Affenpocken © Halfpoint - AdobeStock.com

Seit Mitte Mai breiten sich die Affenpocken in Europa aus, auch die Schweiz vermeldet erste Infektionen.

Das Virus wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen – daher der Name Affenpocken. Affenpocken sind bei Kindern nicht hoch ansteckend, deshalb sollten sich die Eltern keine Sorgen machen. Viele Kinderärzte/-ärztinnen warnen vor einer Panik. Affenpocken sind weit weniger ansteckend als das Coronavirus oder die Windpocken und werden fast nur durch engen Körperkontakt und Körperflüssigkeiten weitergegeben. Die infizierten Fälle sind bei sexuellem Kontakt unter Männern entstanden. Kinder gehören keiner Risikogruppe an und leiden nicht unter erhöhtem Ansteckungsrisiko. Kinder scheinen die Erkrankung aber etwas schlechter zu verkraften. Das gilt auch für Personen mit einem geschwächtem Immunsystem wie auch Schwangere. In Europa sind aber bisher keine Ansteckungen mit Affenpocken innerhalb von Familien bekannt.

Gefahr vor Affenpocken?

In der Politik ist man der Meinung, dass keine neue Epidemie entsteht. Kinder sind am wenigsten gefährdet. Beginn der Affenpockenfälle war in Grossbritannien, wo Anfang Mai der erste Fall bekannt gegeben wurde.

Eine Gefahr in der Bevölkerung ist ziemlich ausgeschossen und die Ausbrüche werden begrenzt sein. Vielleicht treten in der Schweiz einige neue Fälle auf. Die Isolation der Infizierten ist wichtig.


Ausbreitung der Krankheit

Affenpocken sind in Teilen Afrikas bekannt. Vor allem jedoch in Zentral- und West-Afrika. Doch seit Frühjahr 2022 wurden die Viren auch in anderen Teilen des Kontinents festgestellt, und dann begann ihr Weg nach Europa. Bereits in den Jahren 2018, 2019 und 2021 waren sie in Israel, Singapur und den USA nachgewiesen worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bislang Kenntnis von 780 Infektionen mit den Affenpocken in Ländern, in denen das Virus sonst nicht kursiert.

Übertragung und Ausbruch beim Menschen

Eine normale Übertragung ist von Tieren, wie zum Beispiel Nagern, auf Menschen möglich. Das wird Zoonose genannt. Meist sind enge Verbindungen oder ein Biss der Tiere der Auslöser. Wer jedoch Fleisch nicht richtig durchbrät, hat ebenfalls die Möglichkeit, sich zu infizieren. Von Mensch zu Mensch ist der Virus übertragbar, wenn sich Atemwegssekrete kreuzen oder Atemwegströpfchen austauschen. Auch die Haut und Schleimhäute der Personen, wie Nase, Mund, Auge oder halt die Geschlechtsorgane können diese Krankheit übertragen. Wie HIV kann der Virus jedoch über Verletzungen und Risse in der Haut, sowie Blutaustausch übertragen werden. Auf Kleidern, wo kürzlich kontaminierte Flüssigkeiten sind, ist das ebenfalls der Fall. Auch Türgriffe sind eine Gefahr sich zu infizieren.

Symptome und Ansteckungszeit von Affenpocken

Eine Ansteckung von anderen erfolgt während der ersten Symptome, bis der Hautausschlag gänzlich wieder abgeheilt ist. Selbst die Hautkrusten müssen abgefallen sein, was in der Regel circa 3 Wochen dauert. Noch vor dem Ausschlag ist es möglich, dass Fieber, geschwollene Lymphknoten, sowie Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten.

In den ersten Tagen sind die Symptome denen von Corona gar nicht unähnlich, doch wenn der Ausschlag kommt, weiss man, dass es die Affenpocken sind. Der Ausschlag beginnt meist im Gesicht und breitet sich dann über den gesamten Körper aus, selbst die Fusssohlen und Handflächen bleiben nicht verschont.

Die erkrankte Person muss sich so rasch wie möglich isolieren. Die zuständigen Behörden identifizieren, kontaktieren und alle Personen informieren, die im Zeitraum der Erkrankung engen Kontakt mit der infizierten Person hatten. Aktuell ist für Kontaktpersonen keine Quarantäne angeordnet.

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