Was ist eine Nabelschnur-Punktion?

Nabelschnurpunktion in der Schwangerschaft © Oscar Brunet - AdobeStock.com

Die Nabelschnurpunktion ist ein Test, der in der Schwangerschaft das Blut des ungeborenen Babys untersucht. Mit dieser Blutuntersuchung - bei welcher das Blut der Nabelschnur genommen wird – lässt sich noch in der Schwangerschaft feststellen, ob dein Kind z.B. an Blutarmut oder Infektionen leidet. Diese lassen sich behandeln, andere festgestellte Erkrankungen, wie Chromosomenabweichungen leider nicht.

Pränataldiagnostik in der Schwangerschaft

Wenn eine Frau schwanger wird, wünscht sie sich gemeinsam mit ihrem Partner ein gesundes Kind. Viele Eltern möchten alles richtig machen, damit das Baby einen guten Start ins Leben hat. Mit Hilfe der sogenannten Pränataldiagnostik, zu der die Nabelschnurpunktion gehört, lassen sich Krankheiten, Chromosomenabweichungen und andere erbliche Krankheiten des Babys gezielt untersuchen.


Was passiert bei einer Punktion der Nabelschnur?

Diese Untersuchung kann der Arzt oder die Ärztin ab der 18. Schwangerschaftswoche (SSW 18) bei der Schwangeren durchführen. Bei der Cordozentese oder Chordozentese, wie die Punktion der Nabelschnur auch genannt wird, führt der Arzt oder die Ärztin eine sehr dünne Hohlnadel durch die Bauchdecke der schwangeren Frau bis zur Nabelschnurvene des Babys ein. Dort werden etwa drei Milliliter des Babybluts entnommen. Während des gesamten Zeitraumes der Nabelschnurpunktion überwacht der Arzt oder die Ärztin den Eingriff mit Hilfe des Ultraschalls. Für das Baby ist die Nabelschnurpunktion völlig schmerzfrei. Auch die Frau, die schwanger ist, spürt kaum etwas davon, so dass diese Untersuchung in der Regel ohne eine örtliche Betäubung durchgeführt wird. Dieses Blut aus der Nabelschnur dient als Grundlage für die Blutuntersuchung im Labor. Dabei wird zum einen das Blut vom Baby hinsichtlich der Zusammensetzung untersucht, zum anderen lassen sich kindliche Zellen aus dieser Blutprobe als Zellkultur anlegen. Bei einer Untersuchung der Zellkulturen lassen sich Chromosomenabweichungen und andere Erkrankungen feststellen. Insgesamt dauert es zwei bis vier Tage, bis die Ergebnisse aus der Blutuntersuchung beim Arzt vorliegen.

Wozu dient die Untersuchung?

Mit der Blutuntersuchung wird das Blut des Kindes vor allem dann untersucht, wenn der Arzt oder die Ärztin einen Verdacht auf Infektionen der Mutter, wie beispielsweise durch Röteln, auf Blutarmut oder auf Störungen des Stoffwechsels beim Kind hat. Da die Frau zu dieser Zeit noch nicht lange schwanger ist, lassen sich diese Erkrankungen des Kindes relativ leicht behandeln. Bei dieser Untersuchung in der 18. Schwangerschaftswoche können beim Baby auch mögliche Erbkrankheiten festgestellt werden. Wenn diese Untersuchungen in der Schwangerschaft durchgeführt werden sollen, dann muss der Arzt oder die Ärztin vorher die Schwangere ausführlich dazu beraten und sie muss schriftlich ihre Einwilligung dazu geben. Mit Hilfe der Nabelschnurpunktion können unklare Befunde nach einer Untersuchung des Fruchtwassers genauer überprüft werden.

Was gibt es zu bedenken?

Für das noch ungeborene Kind ist das Risiko einer Fehlgeburt nach einer Punktion der Nabelschnur mit ein bis drei Prozent relativ hoch. Wird durch diese Blutuntersuchung eine mögliche Behinderung festgestellt, oder eine Erkrankung, die sich nicht behandeln lässt, dann stehen die Eltern oft vor einer schweren Entscheidung.

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