Depressionen

Depressionen in der Schwangerschaft © Tatyana Gladskih - AdobeStock.com

Dem Mythos nach erleben Schwangere neun Monate voller Glück und uneingeschränkter Freude auf das Baby. Dabei geschehen in dieser wichtigen Zeit so viele Veränderungen, dass es ganz normal ist, wenn sich auch mal die eine oder andere Sorge in der Schwangerschaft einschleicht. Viele werdende Mütter leiden für die Phase der Schwangerschaft unter (Anzeichen von) Depressionen.

Es gibt Tage, an denen du dich als Schwangere den ganzen Tag lang über deinen Zustand freust. Aber es gibt bestimmt auch Tage, an denen du voller Sorgen bist über all das Unbekannte, das da auf dich wartet - die Unsicherheiten. Dein Leben wird sich bald sehr verändern, da sind solche Zukunftsängste normal. Du weisst ja schliesslich nicht, was da auf dich zukommt.

Während sich die eine Schwangere vor der grossen Verantwortung für ein kleines Lebewesen fürchtet, wird einer anderen angesichts der grossen finanziellen Last, die ein Baby bedeuten kann, vielleicht beim Durchblättern der ersten Babykataloge, übel. Die meisten Frauen erleben diese Verstimmungen oder sogar depressive Phasen in der Schwangerschaft. Darum wirst du aber noch lange keine schlechte Mutter!

Schwangerschaftshormone sorgen für Gefühlsschwankungen in deinem Körper. In deinem Kopf macht sich Unsicherheit wegen des bevorstehenden vermeintlichen Kontrollverlustes breit. Konntest du bislang alles auf die Minute genau planen, weisst du nun nicht, ob es mit der natürlichen Entbindung klappt, wann das Kind genau kommt, ob sich dein Leben nach der Geburt komplett verändern wird. Viele Frauen erleben in dieser Zeit einen Mix aus Euphorie und Sorgen.

Für viele Frauen, denen es zu Beginn der Schwangerschaft so geht, ändert sich dieser Zustand mit dem ersten, bewusst gespürten Tritt des Babys. Die schweren Gedanken werden von einer zarten Vorfreude auf das Baby vertrieben.

Aber was, wenn die negativen Gedanken dauerhaft überwiegen? Wenn sich einfach keine grosse Freude auf das Baby einstellen will? Über solche Ängste und Gedanken wird kaum gesprochen. Denn Gesellschaft und Medien stellen eine Schwangerschaft nahezu ausnahmslos als das pure Glück dar. Dementsprechend ist das Unverständnis der Mitmenschen gegenüber Skepsis und Unsicherheit oft gross – besonders dann, wenn die Schwangerschaft geplant ist. Fragen wie: „Warum machst du dir denn jetzt Sorgen? Du wolltest doch ein Kind haben!”, führen zu noch mehr Verunsicherung bei den werdenden Müttern. Sie beginnen sich zu fragen, ob sie ihr Kind überhaupt lieben können. Die Antwort ist: Ja! Manchen fällt es schwer, sich unter dem Zucken im Bauch ein Lebewesen vorzustellen.

Entsprechend schwer ist es dann, eine emotionale Bindung aufzubauen. Das ändert sich aber in der Regel mit der Geburt.

Die ersten Stunden mit deinem Baby.

Wenn das kleine schmatzende Bündel dich zum ersten Mal aus seinen winzigen Augen anschaut, die Geburtshormone ausgeschüttet werden und die kleine Hand mit den winzigen Fingern auf deine Hände patscht, ist das Eis gebrochen. Vertraue deinem Körper, hole dir aber im Zweifelsfall ruhigen Gewissens frühzeitig Hilfe. Diese kann ganz unterschiedlich sein: Gespräche mit einem Psychotherapeuten, das Reden mit der betreuenden Hebamme, dem Gynäkologen oder dem Besuch einer Selbsthilfegruppe. Sehr wichtig ist, eine wahrhaftige Depression frühzeitig zu erkennen und zu handeln.

Bewertung

Das könnte dich auch interessieren...

Keine Artikel vorhanden