Nackenfalten-Messung

Pränatale Diagnostik in der Schwangerschaft © Stefan Merkle - AdobeStock.com

Durch die Messung der Nackentransparenz lassen sich im Rahmen der pränatalen Diagnostik organische Fehlbildung bei deinem ungeborenen Kind messen. Die Nackenfaltenmessung erfolgt bei der Gefahr auf eine Chromosomenstörung durch Auffälligkeiten bis zur 12. Schwangerschaftswoche mithilfe von Ultraschall. Doch was lässt sich durch diesen sogenannten Ersttrimester-Test alles erfahren und wie läuft er ab?

Was bringt der Ersttrimester-Test?

Die Ersttrimesterdiagnostik oder ein Triple Test kommen in der Regel zum Einsatz, wenn aufgrund der regulären Ultraschalluntersuchung, deines Alters oder einer familiären Belastung Anlass besteht, nach einer Chromosomenstörung zu fragen. In solchen begründeten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Untersuchungskosten.

Im Mittelpunkt der Diagnostik steht eine umfassende Ultraschalluntersuchung. Bei guten Untersuchungsbedingungen können die Ärzte auf Details der kindlichen Entwicklung und Organe eingehen und bereits zahlreiche organische Fehlbildungen ausschliessen. Du erhältst somit zu einem frühen Schwangerschaftszeitpunkt viele Informationen über die Entwicklung deines Kindes.

„Ich war schon aufgeregt vor der Nackenfaltenmessung. Im Wartezimmer lagen überall Broschüren mit Hinweisen auf Beratungsstellen, falls mit meinem Kind etwas nicht in Ordnung sein sollte. Das hat mich zusätzlich verunsichert. Aber die Untersuchung ergab nur Positives und wir konnten sogar sehen, dass ich einen Jungen erwarte. Den hatte ich mir so gewünscht.” Claudia (36)


Das Verfahren

Zur Risikoabschätzung für das Vorliegen einer Chromosomenstörung wird mittels Ultraschall die sogenannte Nackentransparenz des Ungeborenen (auch Nackenfalte oder NT für „nuchal translucency”) gemessen. Diese Struktur ist grundsätzlich bei allen Föten zum genannten Untersuchungszeitraum zu sehen. Ist die NT verbreitert, steigt eine Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind erkrankt sein könnte.

Parallel dazu können zwei Werte im Blut der Mutter bestimmt werden. Blutabnahme und Messung der Nackentransparenz müssen am selben Tag erfolgen. Aus folgenden Faktoren wird schliesslich dein persönliches Risiko berechnet:

  • dein Alter
  • das genaue Alter der Schwangerschaft
  • vorangegangene Schwangerschaften mit Chromosomenstörungen
  • die Breite der Nackentransparenz des Ungeborenen
  • die Konzentration des Eiweissstoffs PAPP-A und des Schwangerschaftshormons freies ß-HCG im mütterlichen Blut
  • die Darstellbarkeit des kindlichen Nasenbeins
  • die Blutflüsse im Herzen und in den grossen Blutgefässen des Ungeborenen


Zusätzlich wird deine ethnische Herkunft berücksichtigt und ob die Schwangerschaft spontan oder nach einer Sterilitätsbehandlung entstanden ist. Durch das Einbeziehen des Nasenbeins und der Blutflüsse kann die Treffsicherheit der Ersttrimesterdiagnostik deutlich über neunzig Prozent angehoben werden.

Diagnostische Grenzen

Trotz spezieller, hoch auflösender Ultraschallgeräte können die Untersuchungsmöglichkeiten durch eine ungünstige Lage des Kindes oder eine starke mütterliche Bauchdecke teilweise eingeschränkt sein. Selbst wenn mittels Ultraschall keine Auffälligkeiten festzustellen sind, ist dies nie eine Garantie für ein gesundes Kind. Es ist daher wichtig, dass du dir vorher bewusst machst, inwieweit dir eine reine Wahrscheinlichkeitsaussage hilfreich ist und welche Konsequenzen du aus einem hohen oder niedrigen Risikowert ziehst.

Möchtest du die häufigsten Chromosomenstörungen sicher ausschliessen, empfiehlt sich eine Chromosomenanalyse der kindlichen Zellen. Hierzu ist entweder eine Chorionzottenbiopsie oder eine Fruchtwasserpunktion erforderlich.

Was bedeutet die Untersuchung für mich?

Anders als bei invasiven Methoden erhältst du bei dieser Untersuchung das Ergebnis sofort - es gibt keine nervenaufreibenden Zeiten des Wartens. Der Check kann allerdings auch nur eine Wahrscheinlichkeit angeben – sowohl für die Gesundheit als auch für eine Krankheit bzw. Behinderung des Kindes. Ein unauffälliger Befund kann zur Beruhigung beitragen und so auch die weitere Schwangerschaft erleichtern.

Du solltest allerdings auch überlegen, wie du mit der Information umgehst, wenn eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass dein Kind mit einer Behinderung zur Welt kommt.

Bewertung

Das könnte dich auch interessieren...

Keine Artikel vorhanden