Untersuchungen im Blut

Untersuchungen in der Schwangerschaft © Present-Service, Zug

Die Blutuntersuchung während der Schwangerschaft ist Teil der pränatale Diagnostik und von grosser Wichtigkeit. Nicht nur wird sie verwendet, um die Schwangerschaft definitiv festzustellen, sondern auch danach, um dich und dein Baby vor einer Vielzahl an Gefahren zu schützen und um schon früh zu erfahren, wenn etwas nicht so läuft wie geplant. Es ist daher im eigenen Interesse der werdenden Mütter, die Blutuntersuchung ernst zu nehmen.

Was wird im Blut während der Schwangerschaft getestet?

Erst einmal wird die Blutuntersuchung durchgeführt, um sicher zu bestätigen, dass du schwanger bist. Danach folgen weitere Blutuntersuchungen um dich und dein Baby zu schützen und schon frühzeitig Gefahren, Infektionen und Probleme, also eine Risikoschwangerschaft, zu erkennen. Das ist gar nicht schlimm und du musst dir keine Sorgen machen. Das Blut für den Test wird dir über eine Kanüle abgenommen. Dies geht schnell und ist in der Regel schmerzlos.


Bestimmung des Rhesusfaktors

Ist der Test positiv, folgt die Vorsorgeuntersuchung mit den regelmässigen Schwangerschaftskontrollen und es wird in einer weiteren Blutuntersuchung der Rhesusfaktor bestimmt. Dies ist wichtig, sollten du oder dein Baby später Blut benötigen. Darüber hinaus ist diese Untersuchung wichtig, um zu bestimmen, ob zwischen Mutter und Kind eine Rhesusfaktor Unverträglichkeit besteht. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn eine Mutter mit negativem Rhesusfaktor ein Kind von einem Mann mit positivem Rhesusfaktor bekommt. Wird dies nicht erkannt und kommt das Blut des Babys bei der Geburt mit dem Blut der Mutter in Kontakt, kann dies dein Baby in grosse Gefahr bringen. Durch das Spritzen des sogenannten Anti D-Serums kann dies verhindert werden.

Antikörper Suchtest und Röteln-HAH Test

Der Antikörpersuchtest wird beim 1. Untersuch ca. in der 8. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Hier wird festgestellt. ob die bereits oben genannten Antikörper im Blut gebildet wurden und so eine Gefahr für das Baby besteht. Dies ist also die eigentliche Bestimmung der Antikörper, während oben in der Untersuchung nur der Rhesusfaktor bestimmt wird. Viele Spitäler führen beide Untersuchungen zusammen durch.

Die weitere pränatale Diagnostik im Rahmen der Schwangerschaftskontrollen umfasst dann gegebenenfalls auch noch einen Rötel-HAH Test. Dieser wird jedoch in der Regel nur dann durchgeführt, wenn der Verdacht einer Infektion besteht, da eine Rötelinfektion während der Schwangerschaft schwere Folgekrankheiten für dein Baby bedeuten kann. Liegt kein Verdacht auf diese Infektionen vor, so wird die Untersuchung meistens auch nicht durchgeführt, es sei denn du als Mutter bestehst darauf. 

Clamydieninfektion und LSR (Lues-Such-Reaktion)

Clamydieninfektion

In dieser Untersuchung wird ein Zellabstrich vom Gebärmutterhals, ähnlich wie bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung, genommen. Dieser wird dann in einem Labor auf den Erreger, bei dem es sich um bakterielle Infektionen handelt, untersucht. Werden Infektionen mit Clamydien nachgewiesen, ist eine Therapie dringend erforderlich, denn solche Infektionen erhöhen die Gefahren einer Frühgeburt oder es drohen Infektionen von Augen und Lunge des Babys. Daher handelt es sich ggf. in einem solchen Fall auch um eine Risikoschwangerschaft.

LSR = Lues-Such-Reaktion

Weiterhin wirst du auf Syphilis getestet. Diese meldepflichtige Geschlechtskrankheit ist heute sehr selten. Auch hier ist bei einem positiven Befund eine umgehende Therapie erforderlich. 

HBs Antigen

Die letzte Blutuntersuchung ist die Untersuchung des mütterlichen Blutes auf den Erreger Hepatitis B. Diese Untersuchung erfolgt erst spät, in der Regel etwa in der 32. bis 40. Schwangerschaftswoche. Hier ist eine Therapie der Mutter nicht möglich, das Kind wird jedoch direkt nach der Geburt geimpft um eine Infektion zu vermeiden. 

 

Wie du siehst, sind diese Untersuchungen alle sehr wichtig. Bist du also schwanger, oder hast du den Verdacht schwanger zu sein, solltest du keine Zeit verlieren und sobald wie möglich zum Arzt gehen. Dabei solltest du stets darauf achten, dass du bis zur Entbindung alle Termine der Vorsorgeuntersuchung wahrnimmst. Nur so kannst du dich und dein Baby vor eventuellen Gefahren und Infektionen schützen und eine Risikoschwangerschaft rechtzeitig erkennen. 

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