Zu Hause nach der Geburt

Wochenbett: Zuhause mit Baby nach der Geburt © Monkey Business - AdobeStock.com

Erste Unterstützung nach der Geburt bietet das Wochenbett. Mit der Entlassung nach Hause folgt häufig die Überforderung, viele Frauen haben einen regelrechten Babyblues. Doch kann die Geburtsverarbeitung auch zu Hause entspannt gelingen, wenn du auf deine eigenen Bedürfnisse achtest. Denn gerade in der ersten Zeit mit dem Baby haben Frauen feine Fühler, was sie brauchen.

Action oder Ruhe?

Die Familienkonstellation hat sich verändert, alles ist neu und ungewohnt. Wie ihr als Paar die ersten Tage zu Hause mit eurem Neugeborenen gestalten möchtet, liegt ganz in eurem persönlichen Ermessen. Es ist klar, dass dies nach den verschiedenen, individuellen und auch kulturellen Prägungen und Bedürfnissen stark variieren kann.

Vielleicht habt ihr das Bedürfnis, diese erste Zeit zu Hause allein mit deiner Familie, ruhig und nur mit wenig Besuch miteinander zu verbringen und eure Gefühle zu sortieren? Oder wünscht du dir, dass vielleicht deine Mutter oder eine Freundin als „guter Geist” im Haus ist und euch als junge Familie umsorgt?


Das heikle Thema „Besuch“

Das Thema Besuch stellt seine eigenen Anforderungen. Natürlich sind deine Freunde und Verwandten neugierig und können es nicht abwarten, dich mit Baby zu sehen. Und vielleicht möchtest du selbst dein Kind so bald wie möglich allen vorstellen? Oder hast du eigentlich nur das Bedürfnis nach Ruhe, wagst es jedoch nicht, den ständigen Besucheranfragen etwas entgegenzusetzen? Besprecht das Thema untereinander und macht eine für euch stimmige Besucheranzahl oder -zeit ab. Zum Beispiel kannst du pro Tag gegen halb vier am Nachmittag jeweils einige Freunde oder Verwandte empfangen. Aufgabe des Mannes kann es dann sein, diese Besuche zu organisieren und mit den Freunden und Verwandten zu planen.

Ruhe für die junge Mutter

Grundsätzlich brauchen Körper und Psyche der Wöchnerin Zeit, um sich zu erholen - auch wenn die Geburt ohne Komplikationen verlief. Einige Frauen reagieren in dieser Zeit des Wochenbettes empfindlich auf Unruhe und Hektik. Das kann sich bei der einen Frau mit einer erhöhten Bereitschaft für einen Milchstau, bei einer anderen an den ersten Anzeichen einer Wochenbettdepression zeigen.

Es ist also gerade für Mutter und Kind sehr wichtig, immer wieder auch Oasen der Ruhe zu haben, die frei von Hektik und sozialen Anforderungen sind, wie sie unweigerlich anfallen, wenn den ganzen Tag über Besucher ein- und ausgehen. Auch wenn du dich stark und fit fühlst ist es sinnvoll, sich nicht zu viel vorzunehmen und genügend Raum zur Entspannung zu schaffen.

Denn auch dem Neugeborenen kann viel Besuch bald zu viel werden. Die vielen Stimmen, Gesichter und das Herumreichen sind sehr viele neue Eindrücke und es kann evtl. nicht einschlafen, ist unruhig oder weinerlich.

Die ersten Tage zuhause bedeuten Neuorientierung und Umstellung. Um dich bei allen emotionalen und körperlichen Belange zu unterstützen, begleitet dich die ersten 10 Tage nach der Geburt eine Hebamme bei dir zuhause. Sie hilft dir auch bei der Babypflege und beim Stillen. Sind nach dem 10. Tag der Geburt weitere Hausbesuche nötig, ist ein Rezept eines Arztes nötig. Es ist empfehlenswert, bereits vor der Geburt eine Hebamme zu organisieren und kennenzulernen.

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