Geburt im Geburtshaus

Geburt im Geburtshaus © Pixel-Shot / AdobeStock.com

Für die Geburt des Babys stellt sich die Frage nach dem Geburtsort. Fällt die Wahl auf eine natürliche Geburt, ist die Entbindung im Geburtshaus eine wunderbare Alternative zu einer Hausgeburt. Hier stehen dir zahlreiche Geburts-Hilfsmittel zur Verfügung, ohne dass du auf eine häusliche Atmosphäre verzichten musst. Doch haben die Geburtshäuser noch zahlreiche weitere Vorteile.

Vorteile von Geburtshäusern

Geburtshäuser werden von Hebammen geführt und haben deshalb vom Ambiente und dem Angebot her vieles mit der Hausgeburt gemeinsam. Das Angebot der Geburtshäuser kann dabei sehr vielfältig sein: Meist stehen dir Gebärstuhl, Hängevorrichtung, Mayahocker, Gymnastikball oder Wasserbecken als Geburtshilfen zur Verfügung. Je nach Ausbildung der Hebamme werden zusätzlich alternative Mittel wie Bachblüten, Massagen, Aromatherapie, Akupunktur, Wickel und Bäder angeboten. Morphinhaltige Schmerzmittel und andere sogenannte konventionelle Schmerz- und Wehenmittel kommen hingegen nur sehr selten und nach Absprache mit dem Arzt zum Einsatz.


Persönliches Kennenlernen

Die Hebammen des Geburtshauses werden mit dir und deinem Partner einige Zeit vor dem Geburtstermin die Geburt besprechen. Dabei wird es um den normalen Ablauf und das Wochenbett gehen, aber auch um das Vorgehen in Notfällen und um viele andere Themen. Damit du und die für dich zuständige Hebamme sich besser kennenlernen können, werden die letzten Vorsorgeuntersuchungen der Schwangerschaft üblicherweise im Geburtshaus durchgeführt.

Ablauf und medizinische Versorgung

In der Regel gibt es eine Hebamme, die die Geburt leitet, während eine zweite Hebamme ihr assistiert. Nur in ganz wenigen Geburtshäusern ist bei der Geburt auch noch ein Arzt anwesend.

In jedem Geburtshaus gibt es Herzton-Wehen-Schreiber (CTG), Sauerstoffgeräte und andere für den Geburtsverlauf notwendige Sicherheitsausrüstungen aus der sogenannten konventionellen Medizin. Arbeitet ein Arzt mit der Einrichtung zusammen, dann werden notfalls auch eine Zangen- oder eine Vakuumgeburt im Geburtshaus durchgeführt. Normalerweise aber werden Mutter und Kind dafür in ein nahe gelegenes Krankenhaus eingewiesen, ebenso wie bei allen anderen geburtshilflichen Komplikationen.

“Nach sechs Stunden im Geburtshaus wurde leider ein Geburtsstillstand festgestellt, ich hatte Presswehen, aber das Kind wollte nicht kommen. Also wurde ich mit dem Krankenwagen in die nächste Klinik gefahren, wo meine Tochter durch einen Kaiserschnitt zur Welt kam. Trotzdem erinnere ich mich sehr gern an die wunderschöne warme Atmosphäre im Geburtshaus und ich würde jederzeit wieder diesen Ort für eine Entbindung wählen.”
Maja (29)

Bedingung für eine Geburt im Geburtshaus sind unter anderem, dass die Schwangerschaft problemlos verlief, das Kind nicht in Steisslage liegt, keine Zwillinge oder Mehrlinge zur Welt kommen werden und keine medikamentös zu behandelnde Schwangerschaftsdiabetes der Mutter vorliegt.

Je nach Angebot gehst du wenige Stunden nach der Geburt nach Hause oder kannst auch noch ein paar Tage im Geburtshaus verbringen. In einigen Einrichtungen ist es möglich, das Wochenbett dort im Anschluss an eine ambulante Geburt in der Klinik zu geniessen. Ob im Geburtshaus oder zu Hause: Deine Hebamme wird dich während der Zeit des Wochenbetts besuchen, pflegen und betreuen.

Nachdem du dich für eine Variante entschieden hast, solltest du möglichst bald bei deiner Krankenkasse klären, welche Kosten sie übernehmen wird. Die Geburtshäuser bieten zudem Informationsabende an, an denen du interessante Anregungen bekommst und auf all deine Fragen kompetente Auskunft erhältst.

Weitere Informationen und Kontakte findest du auch unter IGGH-CH Interessensgemeinschaft der Geburtshäuser Schweiz.

Informationsveranstaltungen

Die Kliniken und Geburtshäuser organisieren regelmässig Informationsveranstaltungen für Schwangere und deren Partner, bei denen nicht nur die klinischen Möglichkeiten einer Geburt vorgestellt werden, sondern auch der Kreisssaal und die Wöchnerinnenstation besichtigt werden können. Hier hast du die Möglichkeit, Fragen zu stellen, einen ersten Eindruck zu gewinnen und schon einmal eine Hebamme oder einen Arzt kennenzulernen.

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