Listeriose: Bedenkliche Lebensmittel in der Schwangerschaft

Verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft © JustLife - AdobeStock.com

Listeriose ist eine Krankheit, die durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel übertragen wird. Der Übeltäter ist das Bakterium Listeria monocytogenes, welches allgegenwärtig in unserer Umwelt ist und sich über verunreinigte oder rohe Nahrungsmittel in unseren Körper schleicht. Besonders Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, an Listeriose zu erkranken, da ihr Immunsystem für zwei arbeiten muss und dadurch geschwächt ist.

Das sind verbotene Lebensmittel während der Schwangerschaft

Es wird empfohlen, bestimmte Lebensmittel während der Schwangerschaft zu meiden. Dazu gehören vor allem schimmelgereifte Käsesorten, wie Roquefort, Gorgonzola und Stilton. Auch Weichkäsesorten aus roher, thermisierter und pasteurisierter Milch, wie Vacherin und Tomme, sollten vermieden werden.

Geschmierte Käsesorten wie Limburger, Rocamadour, Munsterkäse und Appenzeller sollten ebenfalls von der Speisekarte gestrichen werden. Halbhartkäse aus roher, thermisierter und pasteurisierter Milch, wie Tête-de-Moine, Tilsiter, Leerdammer und Raclette, gehören ebenfalls auf die Vermeidungsliste.

Unpasteurisierte Kuhmilch, sowohl Rohmilch als auch Rohrahm, sollten während der Schwangerschaft ebenfalls nicht konsumiert werden. Frischkäse und Quark aus Rohmilch, beispielsweise vom Bauernhof, sind ebenso tabu.

Auch frischer, gewürzter und ungewürzter Frischkäse in stückiger Form, wie Formaggini, Schaf- und Ziegenfrischkäse sowie Apéro-Käselein, sollten gemieden werden. Insgesamt gilt: Während der Schwangerschaft sollte auf den Konsum von Schafskäse (Feta) oder Ziegenkäse aus Rohmilch verzichtet werden.

Welche Ernährung kann ausser Rohmilchprodukten auch eine Listeriose-Infektion verursachen?

Dazu gehören in Folie abgepackte Wurst, insbesondere Salami, sowie Streichwurst, Wurst- und Fleischpasteten und rohes Fleisch wie Tatar. Auch roher Fisch und Meeresfrüchte wie Sushi, Austern und Muscheln, sowie kalt geräucherter oder fermentierter Fisch wie Lachs können betroffen sein.

Darüber hinaus sollten angebrochene Proben von Mayonnaisen und Salatdressings sowie Speisen, die nach dem Kochen länger als 24 Stunden aufbewahrt wurden, vermieden werden. Abgepackte frische Salate mit Keimen und Sprossen sollten ebenfalls mit Vorsicht genossen werden.

Welche Käsesorten und Milchprodukte können bedenkenlos konsumiert werden?

Pasteurisierte, hochpasteurisierte und UHT-Milch und Produkte, die daraus gemacht werden wie zum Beispiel Hartkäse, Sbrinz, Parmesan, Grana Padano, Emmentaler, Gruyère (Greyerzer), sowie Hobelkäse oder Reibkäse. Die Rinde sollte jedoch vor dem Verzehr entfernt werden.

Abgefüllter Frischkäse aus pasteurisierter Milch wie Quark, Hüttenkäse oder Streichfrischkäse (z.B. Philadelphia, Gala, Cantadou, Boursin, Le Tarte), Schmelzkäse, Fondue und andere geschmolzene oder erhitzte Käsesorten (Raclette, zum Überbacken verwendete Käse, gegrillter Käse) können auch während der Schwangerschaft ohne Risiko konsumiert werden. Auch Joghurt und andere Sauermilchprodukte sind unbedenklich.

Mozzarella aus Kuh-, Büffel- oder Schafmilch wird bei der Herstellung erhitzt und in den meisten Fällen in geschlossenen Systemen industriell produziert. Ein Risiko ist minimal bis nicht vorhanden, insbesondere wenn der Mozzarella sofort nach dem Öffnen der Verpackung verzehrt wird.


Werden die Listeriose-Erreger beim Erhitzen abgetötet?

Wenn Käse bei hoher Temperatur überbacken wird (z.B. Pizza, Raclette, Gratin und Auflauf), sollten die Listerien abgetötet werden. Das gilt auch für Käsefondue aus Rohmilch mit Vacherin. Denn pasteurisiert wird nur bei Temperaturen zwischen 70-75°C. Auf diesen Gaumenschmaus muss somit nicht verzichtet werden. Falls du dir bei bestimmten Lebensmitteln unsicher bist, bietet es sich an, das Essen einmal aufzukochen.

Das sind mögliche Symptome bei einer Listeriose-Infektion

Schwangere, die an Listeriose erkranken, haben oft nur leichte, grippeähnliche Symptome, wie Muskelschmerzen und Fieber, aber auch Erbrechen und Durchfall. Kommt es zu einer Listeriose-Infektion kann das im schlimmsten Fall eine Früh- oder Totgeburt zur Folge haben.

Was tun bei einer möglichen Listeriose-Infektion?

Wenn verbotene Lebensmittel konsumiert wurden, welche Beschwerden oder ungewöhnliche Symptome verursachen, wird empfohlen, eine Blutkultur durchzuführen, damit der Erreger nachgewiesen werden kann. Es ist auf jeden Fall ratsam, eine Fachperson aufzusuchen, um festzustellen, ob die Schwangerschaft betroffen ist. Sollte dies der Fall sein, muss eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden.

Prävention ist die beste Massnahme

Du kannst mit deiner Ernährung viel dafür tun, um eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Beachten des Haltbarkeitsdatums und der Lagerungstemperatur bei verderblichen Lebensmitteln. In der Küche kannst du einiges tun, um Risiken zu minimieren. Halte deine Küche stets sauber und achte auf die Qualität deiner Ernährung und meide verbotene Lebensmittel. So trägst du aktiv dazu bei, dass du und dein Baby gesund bleiben.

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