Wann verwöhnen dem Kind schadet

Verwöhnung bei Kindern und die Folgen © lassedesignen - AdobeStock.com

Viele Eltern übertreiben es mit dem materiellen Verwöhnen ihrer Kinder und verwechseln dies mit Liebe. Sie schlagen ihrem Sonnenschein nichts ab und setzen oft zu wenig Grenzen in der Erziehung. Das ist nicht gut, denn das Kind lernt so von klein auf, dass es Regeln umgehen kann und dass es das wichtigste Persönchen für seine Umwelt ist. Psychologen schreiben derzeit schon ganze Bücher, dass verwöhnte Kinder zu Tyrannen herangezogen werden. Wie lässt sich ein zu starkes Verwöhnen vermeiden?

Kinder brauchen Grenzen 

Erziehungsexperten führen die Tendenz des Verwöhnens bei Kindern darauf zurück, dass diese heute nicht mehr ein selbstverständlicher Bestandteil des Familienlebens sind. Denn viele Kinder werden heutzutage in den Mittelpunkt gesetzt - alles dreht sich nur noch um sie. Die Eltern bieten dem Kind allen Luxus, den sie ihm ermöglichen können. Das kleine Kind ist schlau und bestimmt schon früh, was es alles haben will... was es essen will, was die Familie in der Freizeit machen soll, wie Ferien auszusehen haben.

Eltern wollen glückliche Kinder - doch Kinder sind meist glücklicher, wenn sie nicht alles haben können und das Entbehren oder Warten von klein auf lernen. Verwechsle Liebe nicht mit dem Erfüllen von materiellen Wünschen. Achte auch darauf, dass es immer wieder Situationen in eurem Familienalltag gibt, wo nicht das Kind im Mittelpunkt steht.   


Auseinandersetzungen sind wichtig

In der Erziehung werden die Grenzen oft nicht konsequent vorgegeben, denn Eltern möchten das Kind freundschaftlich - anstatt als Vater oder Mutter - aufziehen. Als Vater oder Mutter bist du aber weder Freundin noch Freund. Obwohl sich die Rollen und Werte der Erwachsenen in der heutigen Gesellschaft immer mehr in Richtung «Jung bleiben» und «Jugendlichkeit» verschieben, ist es nicht angemessen diese Rollen auch dem Kind gegenüber einzunehmen. Du stellst die grundlegenden Regeln auf und setzt sie durch und das ist nicht etwas, das ein Freund/eine Freundin macht, sondern du als verantwortlicher Elternteil. Dabei ist es wichtig, dass du Grenzen setzen nicht mit Lieblosigkeit und Härte verwechselst. Denn Liebe kann ein Kind nicht genug bekommen und es ist wichtig, dass du die Wünsche und Emotionen deines Kindes jederzeit ernst nimmst - auch wenn du nicht immer alles erfüllen kannst und sollst.

Eine gesunde Entwicklung braucht Reibung und Grenzen - und genau diese bekommen verwöhnte Kinder nicht. Wünschen sie sich etwas, sind die Eltern schon drauf und dran, die Wünsche zu erfüllen. Tatsache ist aber, dass manchmal die Phase des Wünschens die weitaus glücklichere Lebensphase ist, als die der Wunscherfüllung. Wir als Eltern kennen das vielleicht noch aus der Kindheit - denke da an die Vorweihnachtszeit. 

Schon das Kleinkind muss das Verzichten lernen

Kleinkinder üben sich schon sehr schnell darin, was sie von ihrer Umgebung verlangen können - und setzen ihre Wünsche auch gern mit Toben und Schreien um. Schon hier sind Eltern gefragt, die Basis für die gute Erziehung zu legen und dem Kleinkind bereits klare Grenzen zu setzen. Die Schlafenszeit, das Zähneputzen, ein Gespräch der Eltern nicht zu stören, materielle Wünsche nicht immer gleich erfüllt zu bekommen - solche Dinge sind nicht verhandelbar und sollte das Kind lernen, zu akzeptieren. Für das Selbstvertrauen des Kindes ist es durchaus wichtig, dass es als Teil der Familie ernst genommen wird und mitbestimmen darf - im klar definierten und altersgerechten Rahmen. Zum Beispiel kann man beschliessen, dass jedes Familienmitglied regelmässig wünschen darf, was es zu Essen gibt oder was gemeinsam gespielt werden soll.

Tipp: Geduld, das Bewusstsein nicht der Freund, sondern Eltern des Kindes zu sein und das eigene Wissen, dass Verbote nichts mit Liebesentzug zu tun haben, machen die Erziehung leichter.

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