Trennungsangst

Tipps zum Umgang mit Trennungsangst bei Kindern © Andriy Petrenko / AdobeStock.com

Viele Kinder leiden unter Trennungsängsten. Die Angst vor dem Alleinsein ist eine Urangst, die schon seit der Steinzeit in uns verwurzelt ist. Gerade beim Kleinkind sind diese Ängste noch besonders ausgeprägt. Wir zeigen, wie Eltern ihrem Kind helfen können, damit umzugehen und diese Ängste zu überwinden.


Die Angst vor dem Alleinsein - Ein wichtiger Schritt für die Entwicklung

Dass die Trennungsangst besonders beim Kleinkind häufig auftritt, hat mehrere Gründe. Bei einem 3-jährigen beispielsweise ist das Zeitgefühl noch nicht so ausgeprägt, wie bei einem Erwachsenen. So kann eine Zeitspanne von nur einigen Minuten sich für dieses Kind oft anfühlen, wie mehrere Stunden. Erst mit zunehmendem Alter und der Erfahrung erkennt das Kind, die Situation besser einzuschätzen und merkt, dass die Eltern es nicht allein zurücklassen.

Die Trennungsangst bei Kindern tritt auch häufig auf in Phasen, in denen neue Entwicklungsschritte durchgemacht werden. Gerade dann klammern sich Kleinkinder besonders an ihre Mutter oder Vater, die sie als Bezugsperson und sicheren Anker sehen. Dies kommt bei vielen Kindern mit dem Eintritt in eine Kita oder in den Kindergarten vor. Es ist schon eine Herausforderung die neue Situation anzunehmen. Dies auch noch getrennt von den Eltern zu tun, fällt vielen Kleinkindern besonders schwer. Doch auch diese Angst gehört zur Entwicklung, da das Kind dadurch lernt, sich auch auf andere Bezugspersonen einzulassen und Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen.

Trennungsangst bei Kindern - Was können die Eltern tun?

Die Angst verlassen zu werden, alleine zu sein kann nur überwunden werden, wenn das Kleinkind lernt, Vertrauen aufzubauen. Dieses Vertrauen wächst, wenn das Kind merkt, es kann sich auf Mutter und Vater verlassen. Gibt es immer wieder Situationen in denen das Kind allein gelassen oder "abgegeben" wird, nährt dies die Angst vor dem Alleinsein. Sind die Eltern aber stets in liebevoller Fürsorge für das Kind da, wächst auch das Vertrauen. Dies heisst aber nicht, dass ihr als Eltern nun rund um die Uhr ausschliesslich für dein Kind da sein müsst. Kinder sollen und wollen auch Selbstständigkeit lernen. So sollte man aus einer gesunden Kombination von Fürsorge und Loslassen, dem Kind ein gesundes Selbstvertrauen anerziehen.

Du selbst merkst am besten, wann es deinem Kind gut tut, wenn du einmal ein wenig Abstand nimmst. Wenn du merkst, dass das Kind vertieft spielt, kannst du etwas weiter entfernt Platz nehmen. Als nächsten Schritt gehst du nur kurze Zeit weg und beweist dem Kind, dass du immer wieder kommst und es abholst. Diese Abstände können von Zeit zu Zeit erhöht werden. Lass dem Kind aber wenn möglich so viel Zeit, wie es braucht, das Vertrauen an die neue Situation aufzubauen.

Natürlich gibt es viele unvorhergesehene Ereignisse, bei denen dein Kind eine weitere Bezugsperson akzeptieren muss, wie beispielsweise ein Spital-Aufenthalt. Deshalb ist es ratsam, eine feste Bezugsperson wie Grosseltern, Nachbarn oder gute Freunde in die Betreuung einzuweihen. Als Alternative bietet sich auch ein Babysitter, so dass das Kleinkind nach und nach ein festes Vertrauensverhältnis zu dieser Person aufbauen kann.

Wichtig für eine gesunde Entwicklung eines jeden Kindes, ist eine intakte Eltern-Kind Beziehung sowie viel Geborgenheit und Liebe.

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