Was tun, wenn das Baby beim Stillen beisst?

Was tun, wenn das Baby beim Stillen beisst? © stanislav_uvarov / AdobeStock.com

Ein Baby beisst beim Stillen keinesfalls aus Boshaftigkeit, sondern weil es lernen muss und sich ausprobiert. Wie du deinem Kind helfen kannst, diese schwierige Phase hinter sich zu bringen, erfährst du hier.

Die ersten Zähnchen - muss ich abstillen?

Wenn das Zahnen beim Baby bevorsteht, stillen viele Mütter ab. Nur aufgrund von wachsenden Zähnen sollte man nicht abstillen, denn jedes Kind beginnt zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt zu zahnen. Die Entwicklung vom Baby ist vollkommen unterschiedlich. Vielleicht kommt der erste Zahn bei deinem Kind bereits mit etwa sechs Monaten, oder dein kleiner Liebling lässt sich einfach länger Zeit und erst im Alter von einem Jahr schafft das erste Zähnchen den Durchbruch.

Ein grosser Teil der Nahrung deines Kindes besteht im ersten Lebensjahr aus Milch und viele noch gestillten Kinder haben ebenso bereits den ersten Zahn - beissen tun jedoch die wenigsten. Der Grund dafür ist ebenso simpel wie einleuchtend: Meistens brechen erst die beiden Zähne im Unterkiefer durch und um mit diesen beissen zu können, müsste das Baby die Zunge zurückziehen. Saugt es an der Brustwarze, kann das Kind das aber einfach nicht, wodurch auch generell nicht zu erwarten ist, dass du beim Knabbern einen Schmerz verspürst.

Natürlich kann es auch sein, dass bei deinem Baby gleich mehrere Zähne auf einmal durchbrechen und dein kleiner Schatz einfach etwas sucht, um die Schmerzen zu lindern. Durch die Mundbewegungen wird dein Baby wieder an den Schmerz erinnert. Wie auch bei uns Erwachsenen neigen Babys dazu, instinktiv die Zähne zusammen zu beissen. In diesem Fall kannst du ihm vor dem Stillen einen Beissring geben. Ein Zahnungsgel eignet sich zwar ebenfalls, um die Schmerzen zu lindern, ist jedoch vor den Mahlzeiten nutzlos und kann im schlimmsten Falle sogar die Brustwarze reizen.


Was du tun kannst, wenn dein Baby trotzdem beisst

Das Zahnen beim Baby ist immer schmerzhaft und insbesondere die ersten Zähne sind sehr spitz. Sollte dein Kind tatsächlich beissen, wirst du im ersten Moment vor Schmerzen aufschreien. Es kann durchaus sein, dass du dein Kind damit so sehr erschreckst, dass es fortan nicht mehr beisst. In der Regel macht diese Reaktion den Sprössling aber noch neugieriger und so versucht das Kind vielleicht zu testen, was du beim erneuten Zubeissen tust. Das ist ganz normal, weil Kinder bis zum zweiten Lebensjahr noch nicht in der Lage sind, strategisch zu denken. Das Gehirn ist noch nicht weit genug dafür entwickelt. Dein Kind wird eventuell also frei nach dem Motto handeln: "Wenn Mama grade geschrien hat, möchte ich gerne mal wissen, was sie tut, wenn ich nochmals beisse." Unterbrich das Stillen, indem du den Sog sorgfältig löst (nicht einfach wegreissen, ansonsten verletzt du deine Brustwarze und es schmerzt umso mehr). Schau deinem Kind in die Augen und gib ihm mit einem deutlichen "Nein" zu verstehen, dass dir das unangenehm ist.

Schenk ihm beim Stillen liebevolle Aufmerksamkeit. Lege also dein Handy weg, schalte den Fernseher aus und widme dich voll und ganz deinem Baby.

Wenn das Baby kontinuierlich beim Stillen beisst

Nicht nur das Zahnen beim Baby führt zum Beissen, sondern auch andere Gründe kommen als Ursache dafür in Frage: Enttäuschung (Ungeduld über zu langsamer Fluss der Muttermilch, unerwarteter Geschmack bei veränderter Milch), Müdigkeit oder Langeweile (das Baby hat eigentlich gar keinen Hunger und nutzt die Brustwarze als Spielzeug).

Wenn dein kleiner Liebling kontinuierlich beim Stillen zubeisst, solltest du dich im Zweifelsfall an eine Stillberatung in deiner Nähe wenden.

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