So gelingt der Stillstart

Wochenbett © Present-Service, Zug

Stillen ist ein inniger Moment zwischen Mutter und Neugeborenem. Viele Frauen träumen schon vor der Geburt von dem Moment, in dem sie ihr Baby erstmals an die Brust legen und stillen. Gleichzeitig versorgt die Muttermilch dein Baby mit wichtigen Nährstoffen – dies nicht erst ab dem Milcheinschuss am dritten bis fünften Tag nach der Geburt, sondern schon ab dem Stillstart - wenige Stunden nach der Entbindung.

Dein Baby macht schon innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Geburt das erste Mal Saugversuche an der Brust und erhält dabei ein paar Tropfen Kolostrum (auch Vormilch genannt). Diese erste Mahlzeit enthält viele Abwehrstoffe und wirkt wie eine „natürliche Impfung” für das Kind.

Entscheidest du dich für die Ernährung deines Kindes mit Muttermilch, fördert das Saugen des Babys nicht nur den Milchfluss, sondern auch das Zusammenziehen der Gebärmutter. Damit beschleunigt sich deren Rückbildung. Dieser Prozess wird vor allem beim zweiten Kind von vielen Müttern als Bauchschmerzen wahrgenommen, die auch als Nachwehen bekannt sind.


Erstes Stillen des Neugeborenen

Bereits in der Schwangerschaft bereitet sich die Brust der Mutter unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone auf die Stillzeit vor. Das erste Saugen des Kindes an der Brust regt diese zur Milchbildung an. In den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt sollte dein Kind so oft es möchte, d. h. in der Regel etwa alle zwei bis vier Stunden, zur optimalen Anregung der Milchbildung gestillt werden. Dadurch bekommt das Baby einige Schlucke des wertvollen Kolostrums, deine Brust gewöhnt sich an die neue Aufgabe und du wirst gemeinsam mit deinem Kind zu „Still-Experten”.

Vom Milcheinschuss zur Muttermilch

Häufiges Stillen – Neugeborene haben auch in der Nacht Hunger – verkürzt die Zeit bis zum Milcheinschuss. Auch ist entscheidend, dass das Baby die Vormilch in den ersten drei Tagen gut abtrinkt. Viele Frauen massieren unterstützend ihre Brust, andere hingegen brauchen keine Vorbereitungen und die Milch fliesst dennoch „in Strömen”. Lasse dich am Besten von den Pflegenden während des Wochenbetts oder von deiner Hebamme beraten.

Der Milcheinschuss kündigt sich um den dritten bis fünften Tag nach der Geburt an. Einige Frauen bemerken diesen anhand eines Anschwellens und einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit der Brüste. Linderung bei Beschwerden können wärmende, den Milchfluss fördernde Wickel vor dem Stillen und kühlende Kompressen verschaffen.

Kurz nach dem Milcheinschuss verändern sich Milchmenge und Zusammensetzung deiner Milch weiter. Erst nach zehn bis vierzehn Tagen spricht man von der reifen Muttermilch. Im Laufe der Stillzeit passen sich die Zusammensetzung der Milch und die Menge der Milchproduktion dabei immer optimal den Bedürfnissen deines Kindes an. Der Rhythmus, in dem das Baby Hunger hat, ist individuell. Gerade in der ersten Zeit (z. B. beim Milcheinschuss) und in Phasen besonderer Wachstumsschübe kann das Intervall kürzer sein. Deine Brust entleert sich dadurch sehr gut und erhält zusätzlich den Impuls, mehr zu produzieren.

„Ich hätte nie gedacht, dass meine Brüste so hart werden könnten und dass das Stillen auch körperlich richtig anstrengend sein kann.”
Paula (26)

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