Ist Karies ansteckend?

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Karies ist heute weit verbreitet. Experten gehen davon aus, dass etwa 98 Prozent aller Erwachsenen bereits mindestens eine (schmerzhafte) Erfahrung mit Karies machen mussten. Doch wie sieht es bei den Kindern aus? Können Eltern die Kinder durch einen Kuss oder durch das Ablecken des Nuggis anstecken? Wie sieht die richtige Zahnpflege für Kinder aus? Hier erfährst du alles wichtige zum Thema.

Ist Karies ansteckend?

Fakt ist: Ein Baby kommt immer keimfrei zur Welt, was bedeutet, dass auch die Mundhöhle erst nach der Geburt von Bakterien besiedelt wird. Der Keim Streptokokkus mutans - der nachweislich Karies verursacht - ist einer dieser Bakterien. So sind einige Zahnmediziner der Meinung, dass man Karies verhindern könne, insofern die Besiedlung mit Streptokokkus mutans vermieden wird. Dabei ist es Teil dieser Strategie, dass Eltern ihre Kinder nicht auf den Mund küssen sollen oder etwa den heruntergefallenen Nuggi nicht ablecken dürfen, um so eine Keimübertragung auf das Kind zu verhindern.

Allerdings greift diese Strategie zu kurz, denn in einer menschlichen Mundhöhle leben ohnehin bis zu 1000 unterschiedliche Bakterien, die zur normalen Mundflora gehören und für und äusserst nützlich sind. So hat etwa eine veröffentlichte Studie gezeigt, dass beispielsweise das Ablecken des Nuggis durch die Eltern eine normale Etablierung der Mundflora beim Kind gewährleistet.

Im Übrigen ist Streptokokkus mutans durchaus nicht der einzige Keim, der Karies verursacht, denn hier liegt das Problem viel eher in einer zu zuckerreichen Ernährung. Wir selbst schaffen durch unsere oft zuckerhaltige Ernährung ideale Bedingungen für diejenigen Bakterien, die Karies verursachen können und so nimmt deren Anteil an der Mundflora enorm zu. Erst hierdurch entsteht also das Problem. Karies ist keine Infektionskrankheit, sondern vielmehr eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit.


Gesunde Milchzähne für eine gesunde Entwicklung

Gesunde Milchzähne sind für dein Kind nicht nur zum Essen wichtig, denn sie dienen auch der Sprachbildung und der Kieferentwicklung. Darüber hinaus haben sie natürlich eine hohe soziale Bedeutung. Die Pflege der Milchzähne darf also keinesfalls vernachlässigt werden. Sobald die ersten Zähnchen bei deinem Baby durchbrechen, solltest du diese mindestens einmal täglich mit einer erbsengrossen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta putzen.

Die richtige Zahnpflege trainieren

Die ersten Milchzähne sollten immer von den Eltern geputzt werden. Im Alter von drei bis etwa sieben Jahren kannst du dein Kind langsam und spielerisch an die Zahnpflege heranführen. So steigerst du bei deinem Kind automatisch auch langfristig die Akzeptanz. Du solltest bei deinem Kind das Zähneputzen bis zu einem Alter von etwa acht Jahren überwachen und auch nachputzen, denn Kinder können die Zahnputzbewegungen erst dann motorisch richtig ausführen, wenn sie die Schreibschrift flüssig beherrschen.

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