Mikrobiologische Therapie

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Eine gesunde Darmflora fördert nicht eine gesunde Verdauung und den Stuhlgang, sondern die Darmgesundheit trägt unmittelbar zu Wohlbefinden und Gesundheit bei. Über 80 Prozent der Zellen des Immunsystems liegen im Darm und halten uns gesundheitsschädliche Keime, Erreger oder Mikroorganismen vom Leib. Die mikrobiologische Therapie verringert Hautprobleme und Ekzeme und steigert so die Gesundheit deines Kindes.

Die Darmflora – ein biologisches Wunder

Der Verdauungstrakt birgt eine Menge interessanter Geheimnisse: Die Oberfläche eines durchschnittlichen Dickdarms ist etwa zwei Tennisfelder gross und mit ca. 100 Billionen lebensnotwendigen Bakterien besiedelt, der sogenannten Darmflora. Diese besteht somit aus mehr Mikroorganismen, als ein erwachsener Mensch Körperzellen hat.

Eine gesunde Darmflora ist nicht nur für eine gesunde Verdauung wichtig, sondern auch wesentlicher Teil des Immunsystems. Wie wir heute wissen, befinden sich über 80 Prozent der Zellen des menschlichen Immunsystems in der Darmwand. Sie hält dem Menschen im wahrsten Sinne des Wortes gesundheitsschädliche Keime, Erreger oder Mikroorganismen vom Leib.


Entwicklung des Immunsystems im Frühstadium

Gerade im Kindesalter ist die Entwicklung des Immunsystems entscheidend. Diese hängt direkt mit dem Darm und den dort lebenden Bakterien zusammen. All diese Erkenntnisse nutzt man im Rahmen der sogenannten Symbioselenkung therapeutisch:

Kinder, deren Mütter kurz vor der Geburt und während der Stillzeit Nahrungsmittel mit Laktobazillen einnahmen, entwickeln weniger häufig Ekzeme und Hautprobleme als Kinder einer Vergleichsgruppe, welche ohne diese Zusätze ernährt wurden.

Weiterhin führt die Symbioselenkung zu einer Verbesserung der Stuhlqualität, die Zunahme der fäkalen und intraintestinalen Konzentration von Bifidobakterien reduziert gleichzeitig die Häufigkeit von Magen-Darm-Infektionen und allergischer Symptome wie Heuschnupfen oder Asthma. Es konnte darüber hinaus bei Kindern im Wachstumsalter eine Verbesserung der intestinalen Calcium-Resorption, der Aufnahme von Calcium in die Knochen sowie eine erhöhte Knochendichte festgestellt werden.

Diagnose und Therapie

Zur Diagnose wird eine Flora-Untersuchung des Stuhls durchgeführt. Der Stuhlflorastatus beinhaltet eine mikrobiologische Analyse zur Beurteilung der Zusammensetzung der Stuhlflora. Es werden die wichtigsten Leitkeime sowie Schimmelpilze und Hefen im Stuhl nachgewiesen. Aufgrund der Labordiagnostik erfolgt dann eine individuell angepasste Therapie durch Gabe der jeweiligen Bakterien in Form von Tropfen oder Pulver.

Jede Bakterienart benötigt für ihre Existenz und Vermehrung eine ihr typische Mikroökologie, die sie durch ihren spezifischen Stoffwechsel bestimmt. Milchsäurebakterien und Verwandte der Gattung Lactobacillus stellen zum Beispiel hohe Ansprüche an die intestinale Mikroökologie. Sie vermehren sich nur gut in einem schwach sauren Milieu.

Die Wiederherstellung der ausgeglichenen Mikroflora des Darmes erfordert daher eine komplexe Therapie, die alle Einflussfaktoren berücksichtigt.

Quelle: Dr. Simon Feldhaus / Paramed / Baar

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