Tipps für deine Babymassage

Tipps für deine Babymassage © Kristin Gründler - AdobeStock.com

Babymassage ist Beziehungspflege zwischen Eltern und Kind. Denn wenn du als Mutter oder Vater dein Baby massierst, lernst du dein Kind noch besser kennen. Du wirst lernen, seine Signale zu deuten und verstehst seine Bedürfnisse. Durch Körperkontakt und Kommunikation vertiefst du die Bindung zwischen dir und deinem Kind. Du legst damit einen wichtigen Grundstein für eure weitere Eltern-Kind-Beziehung.

Respektvolle Berührung

Bereits dein Neugeborenes kann dir mitteilen, was es mag und was nicht. Es ist nur wichtig, dass du diese Signale deines Babys zu deuten weisst. Vertraut dabei auf eure Instinkte, denn ihr seid die Experten für euer Baby!

Wenn du dein Baby massieren möchtest, schaffst du eine möglichst ruhige, gewohnte Umgebung. Ein gerolltes Handtuch unter dem Kopf des Babys ermöglicht es ihm, dir in die Augen zu schauen. Ob am Boden, auf dem Wickelplatz oder auf einem Bett massiert wird, hängt davon ab, was für euch beide bequem ist. Der Schmuck an Händen und Armen wird abgelegt und es wird darauf geachtet, dass die berührenden Hände angenehm warm sind. Da Babys empfindlich auf Düfte reagieren, empfehlen wir die Verwendung von geruchsneutralem Öl. Verreibe als Startsignal etwas Öl in deinen Händen, zeig die Handflächen deinem Baby und frag es: «Darf ich dich massieren?» Wenn dein Baby sich nicht abwendet, weint oder ein ähnliches Rückzugssignal zeigt, kannst du mit der Massage beginnen. Babys sind in der Regel rasch überfordert. Je jünger das Baby ist, umso langsamer sollten die Bewegungen ausgeführt werden. Sprich mit deinem Baby und hör mit der Massage auf, wann immer es dir zeigt, dass es nicht mehr massiert werden möchte.

Wirkung der Babymassage

Durch die beschriebene Art der Kommunikation, durch die Aufmerksamkeit und den respektvollen Körperkontakt vertieft Babymassage die Eltern-Kind-Bindung. Die systematische Berührung verschiedener Körperregionen stärkt ausserdem die Körperwahrnehmung des Babys. Wird die Babymassage regelmässig angewendet, kann sie zu einem wundervollen Ritual werden. Rituale sind wichtig, vermitteln dem Kind Sicherheit und geben dem Alltag eine Struktur. Die gemeinsam verbrachte, ruhige Zeit trägt zur Entspannung bei (nicht nur beim Baby!). Neben den vielen positiven Wirkungen auf emotionaler Ebene bietet die Babymassage auch Unterstützung in herausfordernden Situationen. Bei Bauchkrämpfen, Zahnungsbeschwerden und Wachstumsschmerzen können die gezielten Massagegriffe Linderung verschaffen. Damit diese positiven Effekte entstehen, braucht es Zeit, Ruhe und Lust von beiden Seiten. Der Zeitpunkt der Massage soll deshalb sowohl auf die kindlichen Bedürfnisse, wie auch auf ihre eigenen abgestimmt sein.


Väter und Babymassage

Besonders für Väter kann die Babymassage eine wertvolle Möglichkeit sein, ihr Baby besser kennenzulernen und die Bindung zu verstärken. Meist können Väter weniger Zeit mit ihren Babys verbringen als die Mütter und so ist es umso wertvoller, wenn die gemeinsame Zeit genutzt wird, um Liebe durch Berührung zu zeigen.

Ablauf der Babymassage

Wird die Babymassage regelmässig angewendet, kann sie für dich und dein Baby zu einem wundervollen Ritual werden. Für das Baby ist es hilfreich, wenn die Körperregionen immer im gleichen Ablauf massiert werden. Nachdem du wie oben beschrieben alles vorbereitet und dein Baby um Erlaubnis gefragt hast, beginnst du jeweils mit den Beinen und Füssen, da das Baby so gut beobachten kann, was passiert. Ausserdem sind es unsere Babys durch die tägliche Pflege beim Windeln wechseln, an- und ausziehen gewohnt, an Beinen und Füssen berührt zu werden. Danach folgt die Bauchmassage, Brust, Arme und Hände, dann das Gesicht und schliesslich der Rücken. Die Griffe werden jeweils mit sanftem Druck ausgeübt, so dass die Berührung weder kitzelt noch schmerzt.

Die Beinmassage

  • Lege deine Hände auf die Pobacken oder die Beine des Babys und gib ihm Zeit, deine Hände zu spüren. Unterstütze dann mit der einen Hand ein Fussgelenk und umfasse mit der anderen Hand die Aussenseite des Oberschenkels. Nun streichst du langsam von der Hüfte Richtung Fussgelenk und bleibst mit dieser Hand dort. Umfasse den Oberschenkel nun mit der anderen Hand und streiche auf der Innenseite des Beins von der Leiste bis zum Fussgelenk. Die Hände wechseln sich dreimal ab.
  • Umschliesse dann mit beiden Händen gleichzeitig den Oberschenkel und drehe die Hände gegeneinander hin und her, während sie zum Fussgelenk gleiten. Am Fuss angekommen, greifst du erst mit der einen Hand wieder nach oben und wartest mit der zweiten Hand, bis das Baby das Gewicht des Beins wieder übernommen hat.
  • Stütze mit einer Hand den Unterschenkel und male mit dem Daumen oder Zeigefinger der anderen Hand kleine Kreise rund um das Fussgelenk.
  • Nun unterstützt du mit der einen Hand wiederum das Fussgelenk und streichst langsam mit der anderen Hand an der Aussenseite des Beins vom Fussgelenk zur Hüfte. Die äussere Hand löst dann die unterstützende ab und diese gleitet langsam vom Fussgelenk auf der Innenseite des Beins bis zur Leiste.

Wenn die Massage zu viel ist

Es gibt Momente, in welchen die Massage für dein Baby zu viel ist. Möglicherweise verbindet es mit der Berührung am Fuss die unangenehmen Blutentnahmen, die es über sich ergehen lassen musste, vielleicht kitzelt ein bestimmter Griff oder es hat an diesem Tag einfach schon zu viele Sinneseindrücke erhalten. Hast du den Eindruck, dass deinem Baby die Massage zu viel ist, lege einfach eine Hand auf die entsprechende Körperregion und lasse sie für einige Minuten dort. Das ruhige Umfassen und Halten ist in diesen Situationen mehr wert als eine Ganzkörpermassage. Nutze auch diese Gelegenheit, um deinem Kind zu zeigen, dass du seine Signale ernst nimmst.

Autorin: Sabrina Imfeld / Überarbeitet von Wilma Amrein-Good / Schweizerischer Verband für Babymassage / www.iaim.ch

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