Babys Wach-Schlaf-Rhythmus

Gesunder Babyschlaf © Iryna - AdobeStock.com

Bei vielen Eltern mit einem Baby gehört Schlafmangel zur Tagesordnung. Doch Eltern können ihrem Kind dabei helfen, seinen individuellen Schlaf- und Tagesrhythmus zu finden. Aber wie kann man das Schlaffenster des Nachwuchses erkennen und wie entwickelt es sich in den ersten drei Lebensjahren? Wie schlafen Babys?


Babys Schlaf in den ersten drei Lebensjahren

Ein Baby verändert in den ersten drei Lebensjahren einige Male seinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Den Schlaf deines Kindes kannst du dir wie einen Zug vorstellen: Die Lokomotive ist die Einschlafphase, die einzelnen Zugabteile symbolisieren die einzelnen Schlafphasen. Dein Kind muss lernen, zwischen den einzelnen Phasen immer wieder neu einzuschlafen, um die nächste Schlafphase zu erreichen, denn es ist dazwischen leicht wach.

Wenn du deinem Kind helfen willst, einen guten und individuellen Rhythmus zu finden, musst du zunächst die Dauer und die Merkmale der einzelnen Schlafphasen kennen. Zwar hatte dein Baby schon im Mutterleib einen Rhythmus, allerdings keinen zwischen Tag und Nacht, sondern es hat immer dann geruht, wenn du aktiv warst. Dies ist eine natürliche Schutzfunktion des Körpers die gewährleistet, dass das Baby immer ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Insgesamt gibt es drei Entwicklungsschritte. Jeder einzelne von ihnen bringt ein neues Schlafmuster mit sich:

1. Das Neugeborenen-Schlafmuster (0 bis 2 Monate)
In diesem Alter beginnt der Schlaf immer mit der Einschlafphase. Hier ist es wichtig, dass du auf Müdigkeitsanzeichen deines Babys achtest, denn wenn du diese übersiehst, musst du einen kompletten Schlafzyklus abwarten, bis dein Baby wieder einschlafen kann.

Ein Schlafzyklus besteht aus zwei verschiedenen Schlafphasen und dauert ca. 50 Minuten. Die erste Phase ist der Traumschlaf. Hier bewegen sich noch alle Gliedmassen, Atmung und Herzschlag sind schnell. Die zweite Phase zeigt dann ein ruhiges Verhalten, die Mimik des Babys ist entspannt.

2. Das Babyschlafmuster (2 bis 9 Monate)
5 bis 8 Stunden am Stück schlafen schon viele Babys ab dem 3. Lebensmonat. Nun unterscheiden sich die Schlafphasen stärker und sie halten auch länger an. Nach dem Einschlafen kommt eine entspannte Schlafphase, - der Paradoxe Schlaf. Hier verarbeitet das Gehirn Erlebnisse vom Tag. Diese Phase dauert ungefähr 15 Minuten.

Anschliessend stellt sich ein leichter, etwa 25 bis 30 Minuten langer Schlaf ein, der langsam in den Tiefschlaf übergeht. Bei Kindern in diesem Alter ist die Tiefschlafphase sehr empfindlich für Störungen jeglicher Art, denn sie schliesst an die paradoxe Schlafphase vom nächsten Schlafzyklus an und wird durch einen Selbstweck-Mechanismus beendet, sodass die Kinder manchmal auf Anhieb zu wach werden.

Damit dein Baby lernt, selbstständig in die nächste Schlafrunde zu starten, vermeide zu diesem Zeitpunkt helles Licht, aufweckende Bewegungen oder ein Windelwechseln. Der gesamte Schlaf-Zyklus wird etwa 5 bis 7 Mal wiederholt und dauert rund 70 Minuten.

3. Das Kleinkinder-Schlafmuster (9 bis 36 Monate)
Ab einem Alter von etwa 9 Monaten werden viele Kinder von Angstträumen heimgesucht, denn sie haben nun gelernt, in Bildern zu träumen. Die Hälfte der Kinder ist nun immer noch öfter wach, denn die erste Schlafphase kann nicht immer nahtlos an den Tiefschlaf anschliessen.

Grundsätzlich braucht dich dein Kind für den Wechsel in die nächste Schlafphase nicht, denn jeder äussere Reiz kann dazu führen, dass es wach wird. Nun hängt die Tiefe des Schlafes stark mit den Erlebnissen des Tages zusammen, denn sie können gelegentlich zu ängstlichen Reaktionen führen.

In der paradoxen Schlafphase, die sich an die Tiefschlafphase anschliesst, bewegen sich die Kinder, man hört Gemurmel und die Kleinen können manchmal sogar (unbewusst) Antworten geben. Der Schlafphasen-Zyklus dauert nun etwa 70 Minuten und wird ca. 7 mal wiederholt.

Fazit
Kinder müssen erst für sich selbst einen natürlichen Wach-Schlaf-Rhythmus finden und so ist es völlig normal, wenn die ersten Monate (oder Jahre) in eurer Familie kontinuierlicher Schlafmangel bei allen Beteiligten vorherrscht. Doch keine Sorge: Mit der Zeit wird auch dein kleiner Sonnenschein länger und intensiver schlafen, sodass du selbst die Nächte auch wieder in vollen Zügen auskosten kannst.

 

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