Schlafgewohnheiten von Babys

So lernen Babys schlafen © candy1812 - AdobeStock.com

Das Thema Schlaf wird in den ersten Lebensmonaten eines Babys meist zum alles beherrschenden Familienthema. Da ist es natürlich gut zu wissen, dass die Situation sich mit zunehmendem Alter verbessern wird. Wir erklären dir in diesem Artikel, mit welchen Schlafproblemen Neugeborene oft zu kämpfen haben und wie du dein Baby zu guten Schlafgewohnheiten ermutigen kannst.

Wie viel Schlaf braucht ein Baby?

Neugeborene schlafen besonders in den ersten Lebenswochen viel. In der Regel verbringt der Nachwuchs in dieser Zeit 16 bis 18 Stunden täglich mit schlafen, dies jedoch nicht ununterbrochen, sondern immer nur drei bis vier Stunden am Stück - sowohl am Tag als auch in der Nacht.

Babys haben einen kürzeren Schlafzyklus als Erwachsene, denn sie verbringen mehr Zeit in der REM-Phase, dem sogenannten Traum-Schlaf, aus dem man sehr schnell aufwacht. Dein Kind braucht das, denn in seinem Gehirn spielen sich grade enorm viele Gedanken und Dinge ab. Für dich bedeutet das ständige wach werden wahrscheinlich, dass du unter Schlafmangel leidest, denn wenn dein Nachwuchs wach wird, verlangt er die volle Aufmerksamkeit von dir oder deinem Partner, egal ob tagsüber oder nachts.
 
Auch nach ca. 8 Wochen wird dein Baby in der Nacht noch Hunger haben. Aber es wird tagsüber mit zunehmendem Alter länger wach bleiben und in der Nacht länger am Stück durchschlafen.

Es gibt viele Kinder, die bereits im Alter von 8 Wochen durchschlafen können, es ist jedoch wahrscheinlicher, dass der Nachwuchs einige Monate braucht, um einen gesunden Schlafrhythmus zu finden. Wenn du es dir zum Ziel gesetzt hast, deinem kleinen Sonnenschein so früh wie möglich einen guten Schlaf anzugewöhnen, solltest du sofort damit anfangen, es dementsprechend zu ermutigen.

Wie du dein Baby zu guten Schlafgewohnheiten ermutigst

Wahrscheinlich kann sich dein Baby am Anfang nicht mehr als maximal 2 Stunden am Stück wachhalten. Diese Spanne solltest du nicht überziehen, denn sonst wird es deinem Kind schwerer fallen, fest einzuschlafen. Daher musst du lernen, welche Zeichen dir dein Kind gibt, wenn es müde ist. Oft reiben sich die Kleinen die Augen, sie weinen beim kleinsten Anlass, sie bekommen dunkle Augenringe oder sie strampeln wie wild. Auch wenn dein Baby sich an sein Ohr greift, blicklos in die Gegend starrt oder das Interesse an seiner Umgebung komplett verliert, kann dies ein Anzeichen für Müdigkeit sein.
 
Lege dann dein Baby am besten sofort in die Wiege oder sein Bettchen, wenn du eines der Anzeichen bemerkst. Schon bald wirst du instinktiv wissen, wann es für dein Baby Zeit zum Schlafen ist. Jedoch kann sich der angewöhnte Schlafrhythmus immer mal verschieben, etwa weil dein Kind krank ist oder einen Wachstumsschub durchmacht. Daher solltest du immer offen für die Signale bleiben.
 
In den ersten Monaten musst du dich in jedem Fall auf einige nächtliche Schlafunterbrechungen einstellen. Es kann helfen, wenn du dein Kind in den ersten Wochen puckst. Viele Kinder finden das sehr beruhigend und fühlen sich sicherer.

So lehrst du deinem Kind den Unterschied zwischen Tag und Nacht

Wenn dein Baby etwa zwei Wochen alt ist, kannst du schon damit beginnen, ihm den Unterschied zwischen Tag und Nacht beizubringen. Mit den folgenden Tipps wird sich auch in deiner Familie schon bald einiges verbessern, was den Schlaf betrifft.

Wenn dein Kind am Tag wach ist:
  • Spiele mit deinem Baby, so oft du nur kannst
  • Wechsle seine Kleidung damit dein Kind weiss, dass ein neuer Tag angefangen hat
  • Sprich beim Stillen und Füttern mit ihm oder singe ihm vor
  • Sorge für ausreichend Licht und Helligkeit in der Wohnung
  • Wecke es liebevoll, wenn es tagsüber beim Füttern einnickt
Wenn dein Baby in der Nacht wach wird:
  • Am Abend solltest du deinem Nachwuchs Schlafsachen anziehen, damit du ihm das Ende des Tages signalisierst
  • Bleibe ruhig und rede nicht, während du dein Baby fütterst
  • Halte Geräusche und Licht gedämpft
  • Finde die für euch passenden Einschlafrituale

Gib deinem Kind die Chance, alleine einschlafen zu können

Ab einem Alter von sechs bis acht Wochen können die meisten Kinder lernen, alleine einzuschlafen. Wenn dein Baby müde aber noch wach ist, lege es hin und versuche, nach und nach deine Hilfe beim Einschlafen zu reduzieren. Verringere die Zeit, die du im Zimmer verbringst  - natürlich nur, wenn dein Baby dazu bereit ist und keine Mühe damit hat. Lasse dein Kind nicht einfach schreien, denn das kann dem Urvertrauen schaden. Vertrau deinem Bauchgefühl: Du lernst bald, ob dein Baby deine Nähe beim Einschlafen einfach noch braucht. Bedenke aber, dass dein Baby durchaus schon bemerkt, dass ein bestimmtes Verhalten (also Schreien) eine Wirkung erzeugt (Mami / Papi bleiben bei mir). Wenn du dein Baby jedes Mal in den Schlaf wiegst, wird es das als Ritual aus Gewohnheit immer von dir verlangen. Dies wirst du auf lange Sicht wohl nicht einhalten können. Versuche deshalb immer mal wieder in kleinen Schritten, deine "Einschlafhilfe" zu reduzieren.
 
Wenn du einen festen Schlafrhythmus einführen möchtest, ist es ab etwa einem Lebensalter von etwa drei Monaten auf Dauer hilfreich, wenn ihr ein gemeinsames Ritual fürs Zubettgehen findet und vollzieht.

Wenn auch in deiner Familie im Moment ein ungewohnter Schlafrhythmus Einzug gehalten hat, sei unbesorgt: Die Zeit vergeht wieder und das schneller, als du dir wahrscheinlich vorstellen kannst. Babys können einen guten und gesunden Schlaf lernen.
 

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